EBay ist heutzutage der größte Onlinemarkt, wenn es um den Kauf und Verkauf von gebrauchten aber auch neuen Artikeln geht.
Die Vergangenheit hat schon oft gezeigt: Wenn es Orte gibt, an denen sich viele Menschen aufhalten und Geschäfte tätigen, sind auch Betrüger und Ganoven nicht weit. EBay.de ist mittlerweile eines der kriminellen Hochburgen der Welt.
(firmenpresse) - EBay zählt mehr als 24 Millionen Mitglieder allein in Deutschland. Rechnerisch ist also bald jeder dritte Bundesbürger, ob Kleinkind oder Greis, im Internet-Auktionshaus aktiv, jagt dort nach Schnäppchen, bietet selbst Waren an – und ist somit potenzielles Betrugsopfer. Denn die Summen, die bei EBay bewegt werden, sind gigantisch. 2009 setzten die privaten EBay-Verkäufer allein in Deutschland über vier Milliarden Euro um. So viel Geld lockt natürlich auch Kriminelle an.
Die Polizei hat im Kampf gegen diese Verbrechen schlechte Karten. Denn die Betrugsmaschen werden immer raffinierter und zu viele EBay-Mitglieder sind fahrlässig gutgläubig, fallen selbst auf erschreckend simple Tricks herein. Wirksame Maßnahmen gegen solche Abzocke gibt es kaum. Eine Beschwerde bei EBay bringt vordergründig wenig - schließlich stellt das Unternehmen "nur" die Plattform zur Verfügung und tritt nicht selbst als Händler auf, so die Aussage von EBay.
Weil solche Aktionen jedoch geschäftsschädigend sind, hat EBay Sicherheitsstandards eingeführt und klärt seine Mitglieder über Risiken auf. Online-Käufer sollten sich aber beileibe nicht in Sicherheit wiegen – EBays Kampf gegen Betrüger gleicht einer Sisyphusarbeit.
Es ist insgesamt schwierig Plagiate zu enttarnen, Hehlerware aufzuspüren oder Betrug frühzeitig aufzudecken. Besonders Käufer haben es schwer, denn in aller Regel verlangen die Verkäufer Vorkasse. Wenn die Lieferung dann nie erfolgt, bleiben die Kunden im schlimmsten Fall auf ihrem Schaden sitzen.
Doch es gibt eindeutige Hinweise und Indizien, die hellhörig machen sollten: Der Verkäufer möchte die Transaktion außerhalb von EBay abwickeln und wünscht eine Bargeldüberweisung – Finger weg! Besonders vorsichtig sollten EBay-Nutzer sein, wenn sie es mit Handelspartnern aus dem Ausland zu tun haben. Geht hier etwas schief, ist es oft unmöglich sein Recht durchzusetzen. Selbst die sehr hohen Kosten für eine auslandsrechtiliche Verfolgung sprengen den Rahmen, da der verlorene Betrag häufig viel niedriger ist, als die Rechtsanwaltskosten selbst. Es sind bei weitem aber nicht nur die Kosten für einen Rechtsanwalt. Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung im Ausland kommen, können zusätzlich enorme Reise- und Übersetzungskosten entstehen. In den meisten Fällen lohnt es sich kaum irgendwelche Schritte einzuleiten.
Der erste Blick sollte ohnehin zunächst in die Bewertung des Handelspartners gehen: Wie lange ist er schon EBay-Mitglied und wie wird er bei früheren Käufen und Verkäufen bewertet? Doch Vorsicht, einige Gauner erwerben zunächst Produkte zu Mini-Beträgen, um gute Bewertungen zu erhalten. Andere Kaufen sich einfach gestohlene EBay-Accounts auf dem Onlineschwarzmarkt und nutzen diese dann für ihre Machenschaften.
Ist doch einmal etwas schief gegangen, hilft meistens, der auch so tolle EBay-Käuferschutz weiter. So die Aussage und das große Versprechen von EBay. Ist doch Klasse! Wenn ich betrogen werde, bekomme ich mein Geld von dem Aktionshaus erstattet. Das denken sich die meisten Menschen, die die tolle und bunte Werbung von EBay sehen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Stellen Sie sich vor, Sie ersteigern ein Notebook bei EBay für rund 700 Euro. Sie bezahlen zwar die Ware per Vorkasse, bekommen jedoch den Artikel nie geliefert. Klarer Fall von Betrug! Nun wenden Sie sich, mit dem Hintergedanken Käuferschutz, an EBay in der Hoffnung Hilfe zu bekommen. Bis zu einer Summe von 200 Euro übernimmt in vielen, aber nicht in allen Fällen das Auktionshaus den Schaden. Denn EBay darf, laut deren AGB´s frei entscheiden, ob sie einen Schaden regeln oder nicht. 25 Euro müssen Sie als Opfer in jedem Fall selbst tragen.
Kommen wir noch einmal auf unser Beispiel zurück. Sie haben 700 Euro bezahlt. EBay erstattet Ihnen, wenn alles gut laufen sollte und der Sachbearbeiter einen guten Tag hat, einen Betrag von 200 Euro minus die 25 Euro Selbstbehalt. Sie bleiben also auf 525 Euro sitzen. Toller Käuferschutz!
Einen Käufer- bzw. Verkäuferschutz bietet das EBay-Bezahlsystem PayPal. Hier fallen allerdings zusätzliche und meiner Meinung nach sehr hohe Transaktionsgebühren für den Verkäufer an.
Das PayPal-System ist zwar etwas sicherer, darf aber auf gar keinen Fall als die eierlegende Wollmilchsau angesehen werden. Sie werden in einem späteren Kapitel erfahren, wie Betrüger auch Sicherheitslücken und die AGB´s von PayPal so ausnutzen, um ahnungslose Kunden abzuzocken. Und das sehr effektiv.
Sie sehen also, dass sie sich auf gar keinen Fall auf naive und törichte Versprechen von EBay oder deren Tochter PayPal verlassen sollten.
Unter Umständen stellen Sie sich gerade die folgende Frage: Wie soll ich mich dann schützen?
Nicht immer lässt es sich vorher erkennen, ob ein Angebot ein tolles Schnäppchen oder ein dreister Nepp ist. In jedem Fall ist gesunder Menschenverstand und eine Portion gesundes Misstrauen gefragt.
Unternehmensinformation / Kurzprofil: Alexander Boos ist ein freiberuflicher Buchautor. Der Artikel „EBay - Betrug und Abzocke!“ ist ein Kapitel aus seinem neuen Buch „BETRUG“.
Das Buch beschäftigt sich allerdings nicht nur mit dem Thema PayPal, sondern auch mit sämtlichen in der heutigen Zeit wichtigen Betrugsmaschen. Eine Leseprobe dazu finden Sie auf der Autorenseite.
Bucherwerb:
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