PresseKat - Deutsche sind ihren Passwörtern zu treu

Deutsche sind ihren Passwörtern zu treu

ID: 218071

40 Prozentändern ihre wichtigsten Zugangscodes nie freiwillig / Frauen argloser als Männer, Jüngere verhalten sich vergleichsweise vernünftig / BITKOM-Empfehlung: Alle 3 Monate Passwörter ändern

(PresseBox) - "Viele Deutsche leben nach dem Motto: Ein gutes Passwort hält ein Leben lang", so kommentiert Prof. Dieter Kempf vom Präsidium des Hightech-Verbands BITKOM eine aktuelle Umfrage. 41 Prozent der Bundesbürger verändern aus eigener Initiative niemals ihre Zugangscodes für Online-Konten, E-Mail-Postfächer, Auktionsplattformen, PC oder Handy. Nur jeder Sechste (17 Prozent) verhält sich richtig und ändert seine wichtigsten Geheimzahlen und Passwörter wenigstens einmal im Quartal. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des BITKOM. "Bei Passwörtern zahlt sich Treue nicht aus - die wichtigsten Passwörter sollten alle drei Monate geändert werden", sagte Kempf. Das erschwert Online-Kriminellen ihre Arbeit. Denn diese Betrüger versuchen verstärkt, die digitalen Identitäten der Nutzer anzugreifen, etwa Benutzerkonten in Firmen, private E-Mail-Accounts, Konten bei Internet-Shops und -Auktionshäusern sowie Banken. Auch persönliche Steckbriefe in Communitys wie Facebook, MySpace oder Xing sowie private Homepages sind Ziele von Internet-Kriminellen.
Jeder zwölfte (8 Prozent) ändert seine Zugangscodes nur alle paar Jahre, jeder neunte (11 Prozent) immerhin jährlich. 6 Prozent wechseln im Schnitt halbjährlich ihre Kennwörter, 9 Prozent quartalsweise, 7 Prozent monatlich, jeder hundertste gar wöchentlich. "Private Nutzer und Unternehmen sind gleichermaßen gefordert. Die Firmen sollten die PCs ihrer Mitarbeiter so einstellen, dass Kennwörter regelmäßig geändert werden müssen. Zudem sollte es Vorgaben zur Mindestlänge und dem Schwierigkeitsgrad des Passwortes geben", so Kempf. Ein Passwort "1234" oder der eigene Vorname können leicht geknackt werden - im Gegensatz zu einer Zusammensetzung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
Frauen ändern nach eigenen Angaben ihre wichtigsten Kennwörter noch seltener als Männer: 45 Prozent tun dies nie (Männer: 38 Prozent), nur 12 Prozent mindestens einmal im Quartal (Männer: 24 Prozent). Sensibilisiert sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 29 Jahre: Gut jeder Vierte (27 Prozent) aus dieser Altersgruppe ändert seine wichtigsten Kennwörter mindestens quartalsweise. Bei den Senioren über 60 Jahren sind es nur rund 4 Prozent.




"Die meisten Menschen ändern ihre Passwörter zu selten, oft aus Arglosigkeit oder weil sie befürchten, sie zu vergessen", so Kempf. Eine bequeme und sichere Lösung zur Passwort-Verwaltung sind "Passwortsafes". Diese Programme werden entweder auf einem verschlüsselten Bereich der Festplatte gespeichert oder durch externe Speichermedien wie USB-Sticks oder Smartcards mit dem Rechner verbunden. Sie erstellen automatisch Passwörter, die sich schwerer entschlüsseln lassen. Bei Bedarf weisen sie ein neues Passwort einer speziellen Webseite zu und nutzen beim Abruf dieser Webseite automatisch das entsprechende Passwort. Außerdem werden alle Passwörter verschlüsselt gespeichert. Der Nutzer muss sich auf diese Weise nur noch ein möglichst sicheres Haupt-Passwort merken.
Methodik: Forsa befragte 1.003 zufällig ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren per Telefon. Bei der Frage nach beruflichen Passwörtern wurden die Nicht-Erwerbstätigen herausgefiltert, so dass sich eine neue Grundgesamtheit von 413 Personen ergab. Die Umfrage ist repräsentativ.

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.300 Unternehmen, davon 950 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.

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Datum: 28.06.2010 - 11:41 Uhr
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