(ots) - Ein flächendeckendes Rauchverbot im Freistaat würde
für den bayerischen Tabak-Einzelhandel zur Belastungsprobe werden.
Der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) ruft daher dazu auf,
die wirtschaftlichen Folgen eines erfolgreichen Volksentscheids
stärker zu berücksichtigen.
"Es geht am 4. Juli auch um die Zukunft des bayerischen
Tabak-Fachhandels", so Peter Woermann, Vorsitzender des
Zigarrenverbands. Eine Verschärfung des geltenden
Nichtraucherschutzes würde sich auch auf den Umsatz des
Tabak-Einzelhandles auswirken. Die Fachhändler beklagen seit Jahren
sinkende Umsätze: Grund sind die Tabaksteuer sowie die verminderte
Nachfrage infolge der Rauchverbote.
Fragt man die Tabakhändler selbst, so werben diese dafür, es bei
der jetzigen Regelung zu belassen. "Gerade der Genussraucher, der
Zigarre oder Pfeife genießt, wird in seinen Möglichkeiten
eingeschränkt werden", befürchtet etwa Tabakhändler Karl-Heinz Lanig
aus Neuburg an der Donau. Sein Tabakgeschäft, das auf eine über
hundertjährige Geschichte zurückblicken kann, bietet ausschließlich
Tabakwaren und Spirituosen feil. Im begehbaren Klimaschrank hält
Lanig über 10.000 Premium-Zigarren aus aller Welt bereit, sein
Geschäft ist über die Grenzen Neuburgs hinaus bekannt als Adresse für
gepflegten Genuss. "Eben solche Einzelhändler sind durch ein
absolutes Rauchverbot in ihrer Existenz gefährdet", warnt BdZ-Chef
Woermann.
Weniger Fachhändler - weniger Genusskultur: Die Zigarre, einst
Bestandteil der bayerischen Genuss- und Lebensart, könnte es künftig
nur noch an Tankstellen oder in Supermärkten geben. "Das wäre fatal",
so Woermann, "denn nur der Fachhandel trägt dazu bei, die Vielfalt
der Zigarrentradition zu erhalten." Darum plädiert der Bundesverband
der Zigarrenindustrie dafür, den Volksentscheid zum
Nichtraucherschutz nicht nur aus der gesundheitspolitischen
Perspektive zu betrachten: "Die wirtschaftlichen Folgen müssen
berücksichtigt werden - nicht nur in Bezug auf die Gastronomie,
sondern auch im Hinblick auf den Tabak-Fachhandel."
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