(ots) - Der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes
Jaenicke kritisiert die Verurteilung des angesehenen tibetischen
Umweltaktivisten Karma Samdrup zu fünfzehn Jahren Haft. Jaenicke,
Mitglied der International Campaign for Tibet (ICT): "Karma Samdrup
hat mit seiner Umweltschutzorganisation vorbildliche Arbeit
geleistet. Seine Verurteilung ist ein Skandal und wirft ein
bezeichnendes Licht auf den Umgang der chinesischen Behörden mit
zivilgesellschaftlichem Engagement in Tibet." Samdrup war am 24. Juni
von einem Gericht in Xinjiang wegen "Grabraubes" zu fünfzehn Jahren
Haft verurteilt worden - ein Vorwurf, der bereits 1998 in einem
Verfahren untersucht und zu den Akten gelegt worden war.
Samdrup hatte sich zuvor für die Freilassung seiner beiden Brüder
eingesetzt, die ihrerseits die örtlichen Behörden wegen deren
Beteiligung an Wilderei kritisiert hatten und offenbar deswegen
festgenommen worden waren. Nach Aussagen seiner Frau hatte Karma
Samdrup im Prozess berichtet, während der fünfmonatigen Haft Folter
und Misshandlung ausgesetzt gewesen zu sein. Ihr Mann habe im
Gefängnis fast 20 Kilo Gewicht verloren, sein Körper habe hager und
eingefallen gewirkt, sagte sie gegenüber der Presse. Hannes Jaenicke
zum Fall: "Karma Samdrup und seine Brüder sind offenbar allein
aufgrund ihres friedlichen Engagements für den Umweltschutz in Haft
genommen und verurteilt worden. Sie müssen daher unverzüglich
freigelassen werden!"
Die drei Brüder sind Gründer und Mitglieder der bekannten
Umweltschutzorganisation "Three Rivers Environmental Protection
Group", die für ihre Arbeit von der "Ford Motor Company Conservation
and Protection Grants China" ausgezeichnet worden ist und von der
"One Foundation", der Organisation des bekannten chinesischen
Schauspielers Jet Li, gefördert wurde. Überdies ist die Arbeit der
Organisation in staatlichen chinesischen Publikationen lobend erwähnt
worden. Hannes Jaenicke: "Offenbar ist jeder engagierte Tibeter, der
besonderes Ansehen genießt, eine Bedrohung für die Staatsmacht. Das
betrifft sogar solche Tibeter, die von den chinesischen Behörden
wegen ihrer Arbeit für den Umweltweltschutz oder soziale Anliegen als
vorbildliche Bürger bezeichnet werden. Dass dabei selbst vor Folter
und Misshandlung nicht zurückgeschreckt wird, ist völlig
inakzeptabel."
Ãœber die International Campaign for Tibet
Als weltweit größte Tibet-Organisation setzt sich die
International Campaign for Tibet (ICT) für die Wahrung der
Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes
ein und unterstützt damit die Politik des 14. Dalai Lama. ICT wurde
1988 gegründet und unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam,
Brüssel und Berlin. Mehr als 100.000 Förderer unterstützen ICT
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