(ots) - Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte
aufgedeckt, dass im "Sealanya-Delfinarium" in Alanya an der
türkischen Riviera 10 Delfine aus der grausamen und blutigen
Delfintreibjagd in Taiji/Japan stammen. Vier dieser Delfine starben
im Februar innerhalb weniger Tage. Der umsatzstärkste deutsche
Reiseveranstalter Öger Tours stornierte daraufhin "dauerhaft" seine
Delfinarientouren.
In den anderen türkischen Delfinarien in Antalya, Kemer und Belek
dokumentierte das WDSF unhaltbare Zustände hinter den Kulissen der
kleinen Showbecken.
Andere Veranstalter wie TUI, Rewe Touristik mit Jahn-Reisen und
ITS, Schauinslandreisen, Thomas Cook mit Neckermann, FTI und alltours
reagierten ebenfalls auf die Interventionen und Fakten des Forums und
strichen ihre Delfinarienangebote in der Türkei.
Groß war das Entsetzen der Delfinschützer, dass ausgerechnet Öger
im April entgegen seiner ursprünglichen Aussage die Delfinarien in
Alanya und Belek plötzlich wieder im Programm hatte. Das WDSF rief
zum Boykott des Veranstalters auf. Erste Reisebüros und Kunden
reagierten und stornierten Öger Tours
(http://www.wdsf.eu/reiseveranstalter) .
"Nach nochmaliger Überprüfung der Delfinarien und aufgrund der
Sensibilität der Reisebüropartner und Gäste" sei man nun zu dem
Entschluss gekommen, so die Öger-Pressestelle gestern, dass zum
17.07.2010 alle Delfinarienangebote in der Türkei gestrichen werden.
Ausschlaggebend sei auch die Erkenntnis, dass "Delfine nicht in
Gefangenschaft gehören". Weiterhin teilte Öger mit, dass man hoffe,
dass sich andere Reiseveranstalter der Entscheidung anschließen. Das
WDSF hob den Boykottaufruf daraufhin auf. WDSF-Sprecher Jürgen
Ortmüller: "Wir hoffen, dass dies nun eine dauerhafte Entscheidung
von Öger ist und die anderen Reiseveranstalter ebenfalls bei ihrem
Entschluss bleiben".
Von der TUI-Pressesprecherin, Lena Lawitschka, war gestern
allerdings zu vernehmen, dass TUI das "Troy-Delfinarium" in Belek
wieder im Programm habe. Hauptgrund sei dabei der Wunsch der Gäste
nach dem Schwimmen mit Delfinen und die durchgeführten Umbaumaßnahmen
im Delfinarium. Die anderen Delfinarien habe man aufgrund der
WDSF-Informationen gestrichen. Ortmüller dazu: "Das ist ein Skandal.
TUI propagiert den Naturschutz, beteiligte sich an der UN-Aktion zum
Schutz wildlebender Delfine und bietet jetzt erneut gefangen
gehaltene Delfine und einen Belugawal in kleinen Betonbecken als
Spaßfaktor an. Wir werden alle Reisebüros bitten, ihre TUI-Angebote
zu überdenken."
Pressekontakt:
WDSF Tel.: 01512 4030 952