(ots) - Die Radionutzung in Deutschland ist leicht
angestiegen und bleibt damit auf hohem Niveau stabil. Vor allem die
Reichweite und Verweildauer der in Ausbildung befindlichen Personen
steigt auffallend überproportional an. Die kontinuierlich wachsende
Verweildauer speziell der jungen Zielgruppen lässt keinen Zweifel an
der erfolgreichen Entwicklung des Mediums Radio im digitalen
Zeitalter. Das zeigen die heute in Frankfurt veröffentlichten
Reichweitenergebnisse der Media-Analyse (ma) 2010 Radio II, die
zweimal im Jahr das Radionutzungsverhalten in Deutschland misst.
58 Millionen schalten in Deutschland Tag für Tag das Radio ein
(78,9 % Tagesreichweite; +0,4 %). Der Tagesbegleiter Radio hat vor
allem bei den Berufstätigen und den 30-59jährigen einen Stammplatz
(jeweils 82,4 % Tagesreichweite). Deutlich zugelegt an Reichweite
haben die sich in Ausbildung befindlichen Personen mit einem Plus von
1,5 Prozent (68,5 %). Auch die Tagesreichweite der Unter-30jährigen
wächst von 70,1 auf 70,5 Prozent.
Alle gängigen Hörergruppen haben ihre Zeit mit Radio im Vergleich
zur letzten Ausweisung ausgeweitet - allen voran die Jungen. Und das
in Folge, denn auch bei der Frühjahrs-Auswertung wuchs die
Verweildauer bereits in allen betrachteten Altersgruppen. Wer Radio
hört, bleibt im Schnitt nunmehr täglich 251 Minuten, also mehr als
vier Stunden dran. Die Verweildauer steigt damit um sieben Minuten
(+2,9 %). Das Zeitbudget für Radio der Jugendlichen zwischen 10 und
19 Jahren wächst um sieben Minuten auf 142 Minuten. Und auch in
punkto Verweildauer erzielen die in Ausbildung befindlichen Personen
mit einem Plus von acht Minuten (+5,6 %) einen überproportionalen
Zuwachs.
Durch die neuen Wege und Möglichkeiten ergeben sich gerade für die
Jugendlichen neue Nutzungsgelegenheiten: Schon auf dem Schulweg bzw.
in den Pausen kann via MP3-Player (wie zum Beispiel über die neue
Generation des "iPod nano") und Handys mit integriertem UKW-Radio
oder webfähigen Smartphones Radio gehört werden. Und auch bei den
Schulaufgaben, den Studienarbeiten am Rechner und am Ausbildungsplatz
ist Radio durch die Parallelnutzung zunehmend dabei - die Ohren sind
schließlich frei. Nicht zuletzt durch die wachsende Zahl der auf
spezielle Musikformate ausgerichteten Webradio-Angebote kommt anstatt
CD und MP3-Files häufiger Radio aufs Ohr.
Gemäß der gerade veröffentlichten TNS Emnid Studie "Medien to go -
was unterwegs ankommt" ist die Radionutzung via Internet im Vergleich
zu einer ersten Bestandsaufnahme in 2007 bis heute um 130 Prozent
gestiegen. Bereits knapp 20 Prozent hören Radio online. Bei den
14-29jährigen sind es sogar 43 Prozent. Der Blick auf die Entwicklung
seit 2007 zeigt bei den Jungen eine Steigerung um 153 Prozent. Auch
die mobile Radionutzung über Smartphones und Handys hat deutlich an
Stellenwert gewonnen: Bereits 28 Prozent der 14-29jährigen hören über
ihr mobiles Telefon Radio. Der "klassische" Weg der mobilen
Radionutzung über das Autoradio wird dabei nicht kannibalisiert. So
steigt auch die Nutzung via Autoradio im Vergleich zu 2007 um zehn
Prozent in der Gesamtbevölkerung an.
Dass die digitale Radionutzung via Internet und Mobile ergänzend,
also on top zur klassischen Radionutzung und nicht ersetzend erfolgt,
zeigt neben den ma-Wachstumszahlen und der Emnid-Studie auch der
"Medien Radar" von Sevenonemedia aus dem Juni 2010: Drei Viertel
derjenigen, die mobil Radio hören, nutzen dies hiernach ergänzend zur
klassischen Radionutzung. Radio ist auch in dieser Studie bei der
mobilen Mediennutzung das meistgenutzte klassische Medium.
Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale: "Die hohe
(mobile) Internetnutzung junger Zielgruppen mag zu Lasten anderer
Medien gehen - aber jedenfalls nicht auf Kosten des Hörfunks. Im
Gegenteil: Die steigenden Nutzungszahlen gerade bei den jungen Hörern
machen deutlich, dass die Radiobranche von der digitalen Umstellung
beachtlich profitiert. Radio hat schon immer ohne Aufsehen Trends und
Hörer-Präferenzen zum Bestandteil seiner Programmaktivitäten gemacht.
Kaum ein Medium ist schließlich so nah dran am Nutzer wie der
Tagesbegleiter Radio. So wie die Jeans sich als Schlaghose, Röhre,
Boyfriend oder Bootcut ständig neu erfindet und damit beim Käufer up
to date bleibt, so behauptet sich Radio derzeit mit Innovationen wie
Apps, Webcast oder Hybrid Radio erfolgreich im medialen Relevant
Set."
Die dargestellten Werte beziehen sich auf Radio gesamt /
Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren (inkl. werbefreie
Programme), Mo-Fr 5-24 Uhr. Die Radiodaten der ma 2010 Radio II
wurden in zwei Befragungswellen auf Basis von repräsentativ
angelegten Telefon-Interviews ermittelt. Träger der ma ist die
Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse - ein Zusammenschluss von rund 260
der bedeutendsten Unternehmen der Werbe- und Medienwirtschaft mit dem
Ziel der Erforschung der Massenkommunikation.
Die Gattungsinitiative Radiozentrale versteht sich als gemeinsame
Plattform öffentlich-rechtlicher und privater Radiostationen sowie
der gattungsnahen Unternehmen der Radioindustrie. Im Pressebereich
von www.radiozentrale.de stehen Fotos des Geschäftsführers zum
Download zur Verfügung. Daten zur ma 2010 Radio II unter:
http://www.radiozentrale.de/site/800.0.html
Pressekontakt:
Susanne Baldauf
Tel.: 030/32512163
E-Mail: susanne.baldauf(at)radiozentrale.de