(ots) - In Deutschland regelt die Bienenschutzverordnung
die Anwendung bienengefährlicher Pflanzenschutzmittel (PSM). Die
Missachtung der Bienenschutzverordnung kann die Entstehung schwerer
Bienenschäden zur Folge haben.
Die strikte Beachtung der Verordnung ist daher das wichtigste
Instrument zur Vermeidung solcher Schäden. Trotz dieser strengen
Auflagen ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu massiven
Bienenschäden durch PSM-Anwendung gekommen.
Mit über 81.000 organisierten Mitgliedern ist der Deutsche
Imkerbund e. V. (D.I.B.) die größte europäische Imkerorganisation. Er
sieht in der Ausbringung von PSM mit B-Auflage eine grundsätzliche
Gefahr für Bienen. Diese Problematik erörterten Vertreter der 19
Imker-/Landesverbände des D.I.B. auf ihrer Klausurtagung am 10./11.
Juli in Oberwinter. Als Ergebnis der Diskussionen entstand erstmals
ein Positionspapier, in dem die Teilnehmer ihren Standpunkt zu diesem
Schwerpunktthema festhielten, um gegenüber der Politik, den
Zulassungsbehörden und den Anwendern von PSM klare Forderungen zu
formulieren.
Da in diesem Bereich nachweislich große Schäden bei den
Bienenvölkern auftreten können, fordern alle Mitglieder des D.I.B.
intensivere und geeignetere Zulassungsprüfungen hinsichtlich der
Bienenvolkverträglichkeit und die Akteneinsicht des D.I.B. oder
dessen Beauftragten in die Zulassungsunterlagen.
Des Weiteren wird im Positionspapier die Veröffentlichung der
erfassten Daten aus der Anwendung nach Zulassungsablauf vor erneuter
Zulassung verlangt.
Der Imkerbund sieht auch in der Umstrukturierung der
Agrarförderung zur Abwendung von Monokulturen potentielle
Einsparungsmöglichkeiten bei PSM. Außerdem hält er die Förderung der
Entwicklung umweltverträglicher Pflanzenschutzmaßnahmen für
bedeutend.
Der Einsatz von Neonicotinoiden im Acker- und Pflanzenbau, der
nachweislich 2008 in Südbaden zu einem verheerenden Bienensterben
geführt hat, muss verboten werden, waren sich die Vertreter aller
Imker-/Landesverbände einig. Massive Bienenschäden hätten eine
weitere Reduzierung der Bienenvölker in Deutschland und damit die
unzureichende Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen zur Folge. Den
genauen Wortlaut des Papiers findet man unter
www.deutscherimkerbund.de.
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