(ots) - Der pharmazeutische Großhandel spielt eine
elementare Rolle in der deutschen Arzneimittelversorgung - darin
waren sich die über 500 Gäste auf dem 125-jährigen Jubiläum der
Nürnberger Niederlassung der Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) einig. Der
Bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Markus
Söder, und der Vorsitzende des Bayerischen Apothekenverbandes, Dr.
Hans-Peter Hubmann, betonten insbesondere die Leistungsfähigkeit und
Zuverlässigkeit der ANZAG und des gesamten Pharmagroßhandels in
Deutschland.
Staatsminister Dr. Markus Söder sprach sich auf der Veranstaltung
am vergangenen Samstag klar dafür aus - unabhängig von der aktuellen
Sparsituation - die Qualität des deutschen Gesundheitssystems und die
Versorgung der Patienten mit medizinischen Leistungen stärker zu
würdigen. In seiner Rede anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der
Nürnberger Niederlassung der Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) würdigte
er die hohe Leistungsfähigkeit und verantwortungsvolle Rolle des
Pharmagroßhandels und insbesondere der ANZAG in der
Arzneimitteldistribution. Vor rund 500 Apothekern, Vertretern der
Politik, des Großhandels und Mitarbeitern des Unternehmens hob er
gleichzeitig die Bedeutung der Apotheker als fachkundige Berater
hervor: "Wir brauchen eine flächendeckende Versorgung, dafür haben
wir den Pharmagroßhandel. Und die Apotheke liefert die Beratung vor
Ort", fasste Söder zusammen.
Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen
Apothekenverbandes, dankte der ANZAG für die zuverlässige Belieferung
der Apotheken und vor allem für ihre Unterstützung über die reine
Logistikfunktion hinaus. Pharmagroßhandel und Apotheken brauchten
eine gemeinsame Position in der aktuellen Kostendiskussion: "Der
Pharmagroßhandel hat ein Anrecht auf eine leistungsgerechte
Vergütung, denn nur ein starker Großhandel kann uns zuverlässig
beliefern. Aber der Großhandel braucht auch gesunde Apotheken." Vor
diesem Hintergrund sprach sich Hubmann auch für die Einführung des
Zielpreismodells zur Vergütung der Apotheken aus. Dies böte seiner
Ansicht nach mehr Einsparpotential als die heutigen Rabattverträge.
Symbiose zwischen Apotheken und Großhandel
Der Vorstandsvorsitzende der ANZAG, Dr. Thomas Trümper, betonte in
seiner Rede, dass die Stärke seines Unternehmens vor allem auf zwei
Säulen fuße: den selbstständigen Apotheken als Kunden und Partnern
sowie den kompetenten und langjährigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Trümper, der auch Vorsitzender des Bundesverbandes des
pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO) ist, verwies auf die Symbiose
zwischen Apotheke und Großhandel, deren Funktion er an der
Veränderung in unserer Gesellschaft verdeutlichte: Aufgrund
zunehmender Mobilität gingen die Menschen immer seltener in die
Apotheke neben der Arztpraxis, sondern in irgendeine andere. Dadurch
sei der Medikamentenbedarf seitens der Apotheken deutlich schwerer zu
planen und vorrätig zu halten. "Die ausgleichende Funktion und
schnelle Lieferung des Großhandels ermöglicht den Apotheken die
optimale Versorgung aller Patienten unter diesen veränderten
Marktbedingungen." Laut Trümper reduziere das geplante Gesetz zur
Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) die Marge des
Pharmagroßhandels für rezeptpflichtige Medikamente von heute 6 % auf
3,8 % - und dies bei gleichbleibender Leistung und vor dem
Hintergrund, dass bereits im Jahre 2004 die Marge von 12,5 %
reduziert wurde. Es sei aus seiner Sicht eine sehr bedenkliche
Entwicklung, wenn ein Unternehmen wie die ANZAG seine Erträge nur
noch im Ausland erwirtschaften könne. "Das ist für eine
Vorzeigegesellschaft, wie wir sie in Deutschland haben, nicht
hinnehmbar."
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