(LBS) Im Schnitt müssen junge Familien heute weniger als 20 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für den Erwerb der eigenen vier Wände aufwenden. Vor rund 15 Jahren waren es noch über 35 Prozent.
(firmenpresse) - Grund für die gesunkene Last ist vor allem das günstige Zinsniveau: Wohnbaudarlehen kosteten 1996 im Schnitt noch fast 7,5 Prozent Sollzins – heute ist Baugeld meist für unter 4 Prozent zu haben. Das liegt nicht zuletzt an der Finanzkrise: Notenbanken weltweit haben zur Stützung der Wirtschaft die Leitzinsen gesenkt – deshalb sind auch die Bauzinsen niedrig.
Die geringere finanzielle Belastung für den Eigenheim-Erwerb ist auch auf die leicht gestiegenen Nettoeinkommen junger Familien und die moderaten Inflationsraten zurückzuführen. Zudem sind die Baukosten für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in den vergangenen 15 Jahren gesunken – dank effektiverer Bauweisen und stärkerem Wettbewerb im Baugewerbe.
Die Preise für Bestandsimmobilien waren in den vergangenen Jahren im statistischen Mittel leicht rückläufig, oft wegen anstehender Modernisierungen: 150.000 Euro kosteten zuletzt im Bundesdurchschnitt gebrauchte Wohnungen und Häuser, wie eine Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der LBS ergeben hat. Vor etwa zehn Jahren lag der mittlere Preis noch rund 10.000 Euro höher. Hier müssen allerdings notwendige Modernisierungen zusätzlich mit einkalkuliert werden.
Trotz günstiger Rahmenbedingungen mit historisch niedrigen Zinsen ist für viele junge Familien Sicherheit ein entscheidender Punkt bei einer langfristigen Finanzierung. „Der Bausparvertrag ist daher ein beliebter Baustein einer soliden Finanzierungsstruktur“, berichtet Dr. Uwe Krink von der LBS. „Erstens wird Eigenkapital angespart. Zweitens sind die Konditionen für das Bauspardarlehen günstig und der bei Vertragsabschluss garantierte Sollzinssatz sorgt für Sicherheit in der Darlehensphase. Und drittens können Bausparer jederzeit Sonderzahlungen leisten. Kein Wunder also, dass fast jeder zweite Erwerber in Deutschland bei der Finanzierung des Eigenheims auf Bausparmittel zurückgreift.“
Sondertilgungen: Tipp für Finanzierer
Bauherren und Käufer sollten Spielräume beim Gehalt für Sondertilgungen nutzen. Dafür bieten sich Weihnachts-oder Urlaubsgeld, Bonuszahlungen und auch Gehaltserhöhungen an. Jeder Euro zusätzlich verkürzt die Laufzeit des Darlehens, spart Zinsen und der Eigentümer ist schneller schuldenfrei. Wichtig ist, bereits beim Abschluss des Vertrags die Möglichkeit von Sondertilgungen zu vereinbaren. Bei LBS-Bauspardarlehen sind Sondertilgungen jederzeit kostenfrei möglich.
Die Zahl zum Thema: 7,11
In den vergangenen 30 Jahren lag der durchschnittliche effektive Jahreszins für Baugeld mit zehnjähriger Bindung bei 7,11 Prozent. Seinen Höchststand erreichte der Zins Anfang der 1980er Jahre bei über 12 Prozent, derzeit pendelt er um den historischen Tiefstand von unter 4 Prozent, also gut 3 Prozentpunkte unter dem langjährigen Mittel. Diese günstigen Zinsen können sich potenzielle Eigenheimerwerber mit LBS-Bausparen langfristig sichern.
Solide Finanzieren: 3 Fragen – 3 Antworten
1. Eigenkapital ist das Fundament einer soliden Finanzierung. Was zählt alles dazu?
Zum Eigenkapital gehören Guthaben auf Tagesgeldkonten, Sparbüchern oder Bausparverträgen. Auch Termingelder, Wertpapiere sowie Eigenleistungen beim Bau oder der Renovierung der Immobilie werden berücksichtigt. Darüber hinaus können Guthaben aus Riester-Verträgen als Eigenkapital eingebracht werden.
2. Lohnt es sich, bei der Finanzierung die Wohn-Riester-Förderung in Anspruch zu nehmen?
Auf jeden Fall! Die Wirkung der Wohn-Riester-Förderung wird häufig unterschätzt – Familien profitieren besonders von den Zulagen, Singles und Besserverdiener von den Steuervorteilen. Einkommensgrenzen gibt es nicht. Beim Riester-Bausparen hilft die Förderung sogar doppelt: Sie unterstützt das Ansparen und senkt später die Finanzierungslast. Denn mit jedem zusätzlichen Euro, der in die Tilgung fließt, spart der Eigentümer Darlehenszinsen und ist schneller schuldenfrei – ein echter Tilgungs-Turbo. Stiftung Warentest hat errechnet, dass sich der Vorteil für eine Familie mit zwei Kindern bei der Finanzierung des Eigenheims auf rund 50.000 Euro summieren kann.
3. Was müssen Bau- oder Kaufinteressenten noch beachten?
Wichtig ist, dass die Finanzierung solide geplant ist und auch Nebenkosten wie Makler-und Notargebühren oder Grunderwerbsteuer berücksichtigt. Diese können insgesamt bis zu 10 Prozent der Gesamtsumme ausmachen und sollten beim Kauf bereits angespart sein. Bei einer Bestandsimmobilie sollten außerdem Modernisierungen eingeplant werden. Ich rate dazu, sich ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept von einem Experten erstellen zu lassen. So lässt sich sicherstellen, dass die Monatsraten auch langfristig tragbar sind.
Die Fragen beantwortete Dr. Uwe Krink von der LBS.
Finanzierungsstruktur: Ratschlag vom Experten
„Eine Baufinanzierung stützt sich idealerweise auf mehrere Säulen: Eigenkapital, Annuitätendarlehen und das Bauspardarlehen, das im zweiten Rang platziert werden sollte“, rät Prof. Heinrich Bockholt vom Institut für Finanzwirtschaft Koblenz. Als Faustregel für eine solide Finanzierung gilt die 20-30-50-Regel: mindestens 20 Prozent Eigenkapital plus Nebenkosten plus Sicherheitspuffer, dazu rund 30 Prozent Bauspardarlehen und etwa 50 Prozent Wohnbaudarlehen. Auch wenn der Erwerb des Eigenheims durchaus eine emotionale Angelegenheit ist, sollten sich Hauskäufer nicht von Gefühlen leiten lassen. „Vor dem Bau oder Kauf gilt es, klug zu kalkulieren. Schließlich ist die eigene Immobilie meist die größte private Investition im Leben. Eine komplette Baufinanzplanung bis zur vollständigen Tilgung ist daher unerlässlich“, so Prof. Bockholt.
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