Alleinerziehend und von der Familienministerin allein gelassen
(pressrelations) - Aus Anlass der heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Daten zu Alleinerziehenden erklaert die familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Caren Marks:
Das Statistische Bundesamt hat heute Zahlen zur Lebenssituation von Alleinerziehenden veroeffentlicht. Die Zahl ist weiter gestiegen. 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen.
Alleinerziehende verdienen unsere Aufmerksamkeit und unsere Unterstuetzung. Denn eine gute und moderne Familienpolitik muss alle im Blick haben. 60 Prozent der 1,4 Millionen alleinerziehenden Muetter sind erwerbstaetig. Sie arbeiten dabei mit 42 Prozent wesentlich haeufiger in Vollzeit als Muetter aus Paarbeziehungen. Jedoch haengt ihre Erwerbsbeteiligung entscheidend vom Alter der Kinder ab.
Zur Verbesserung der Lebenssituation von Alleinerziehenden bedarf es aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion eines Buendels von Massnahmen.
Alleinerziehende benoetigen dringend ein verlaessliches Angebot an Kinderbetreuungsplaetzen. Dabei hat die Ganztagsbetreuung eine besonders wichtige Funktion. Die geringe Erwerbsbeteiligung Alleinerziehender mit Kleinkindern ist vor allem auf fehlende Krippenplaetze zurueckzufuehren. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist die wichtigste Voraussetzung dafuer, unabhaengig von staatlichen Transferleistungen leben zu koennen. Dies ist auch langfristig die beste Armutsvermeidungsstrategie, denn Alleinerziehende haben nach wie vor ein hohes Armutsrisiko.
Teilzeitarbeit und Beschaeftigung zu Niedrigloehnen stehen einer eigenen Existenzsicherung von Alleinerziehenden im Wege. Ein notwendiger und laengst ueberfaelliger Schritt ist die Einfuehrung eines gesetzlichen Mindestlohns.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat immer betont, dass ein solcher Mindestlohn besonders Frauen zu gute kaeme. Dies gilt verstaerkt fuer die Gruppe der weiblichen Alleinerziehenden.
Auch diejenigen, die auf Transferleistungen angewiesen sind, benoetigen Angebote, die ihre Situation verbessern. So bedarf es beispielsweise der Weiterentwicklung des Kinderzuschlags. Und wir brauchen Teilzeit-Qualifizierungsmoeglichkeiten, denn sie koennen gerade arbeitslosen Alleinerziehenden fuer die spaetere Berufstaetigkeit eine bessere Grundlage bieten.
Fazit: Alles was zu tun waere, hat die SPD-Bundestagsfraktion bereits vorgeschlagen und ist bekannt. Die amtierende Familienministerin Schroeder bedeckt sich mit dem Sparmantel und bewegt sich nicht. Alleinerziehende werden von ihr allein gelassen.
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