Gesundheits- und Pflegeberufe brauchen auch junge Fachkraefte
(pressrelations) -
Zur derzeitigen Debatte um den Mangel an Fachkraeften im Gesundheits- und Pflegebereich erklaert die stellvertretende Sprecherin der Querschnittarbeitsgruppe Migration und Integration der SPD-Bundestagsfraktion Mechthild Rawert:
Fachkraefte im Gesundheits- und Pflegebereich werden zunehmend gesucht. Gesundheits- und Pflegeberufe entwickeln sich aufgrund modernisierter Berufsbilder und zunehmender Professionalisierung sowie eines ansteigenden Fachkraeftemangels zu attraktiven und zukunftssicheren Beschaeftigungen. Dennoch droht Fachkraeftemangel. Die aktuellen Klagen und Loesungsvorschlaege der privaten Pflegeanbieter ueber einen eklatanten Pflegenotstand sind berechtigt - greifen aber mit ihrer Forderung nach verstaerkter Umschulung und auslaendischen Fachkraeften gleichzeitig zu kurz. Zu Recht warnen die Verbaende vor einem dramatischen Anstieg des Fachkraeftemangels in der Zukunft im Gesundheits- und Pflegebereich. Es ist ein Alarmsignal, dass nur drei bis sechs Prozent der SchulabgaengerInnen einen Pflegeberuf waehlen. Unter ihnen nimmt die Zahl junger Menschen mit Migrationsbiografie stetig zu. Leider gehoert das Berufsbild des Krankenpflegers und der Krankenpflegerin nicht zu den "Traumberufen".
Aendern koennte das die finanzielle Aufwertung der ueberwiegend von Frauen ausgeuebten Berufe, die Staerkung der gesellschaftlichen Anerkennung, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, verstaerkt bundesweit einheitliche anerkannte Berufs- und Weiterbildungsabschluesse und auch eine staerkere Akademisierung. Fuer die bereits jetzt im Gesundheits- und Pflegebereich Beschaeftigten muessen Angebote gefunden werden, um die Berufsverweildauer zu erhoehen. Flankierend muessen weitere Massnahmen getroffen werden.
Dazu gehoeren: Die verstaerkte Foerderung von Nachwuchskraeften mit Migrationsbiographie, um die interkulturelle Kompetenz in den Gesundheits- und Pflegeberufen zu erhoehen; gezielte Informations- und Werbekampagnen zu personenorientierten Dienstleistungsberufen bereits in der Schule.
Die Potenziale von Migrantinnen und Migranten muessen schon hier besser erkannt und gefoerdert werden. Auch die Berufsberatungen sollten ihre Beratungen kultursensibler ausgestalten. Der Zugang von auslaendischen Fachkraeften in medizinische und pflegerische Fachberufe muss durch die Anerkennung von auslaendischen Berufsabschluessen erleichtert werden. Hier ist die Bundesregierung in der Pflicht.
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