(firmenpresse) - Von Alexander Hauk
Gröbenzell/Leer/Wermelskirchen (aha). Obwohl die technische Qualität des so genannten Instore-TV ständig verbessert wird, kommen bei den meisten Promotiongeräten am Point of Sale (POS) die Werbe- und Informationssendungen noch vom Videoband oder der DVD. Dabei gibt es längst eine Alternative zur anfälligen Videokassette, der DVD und den dazugehörigen Abspielgeräten: Eine Speicherkarte, auf der die Filme im MPEG-4-Format gespeichert werden. Das Dateiformat garantiert nicht nur eine stets gleich bleibend perfekte Bildqualität sondern ist zudem auch noch deutlich günstiger. Als einer der ersten Anbieter rüstet nun die Gröbenzeller Video-Geräte-Verleih und Marketing-Service GmbH ihre Geräte auf das Dateiformat MPEG-4 um.
"Die alte Videokassette hat eigentlich ausgedient", sagt Geschäftsführer Adolf Gross im bayerischen Gröbenzell. Auf der Suche nach einem Grund für die Dominanz der Videokassette muss Gross überlegen: "Wahrscheinlich aus Bequemlichkeit und des noch geringen Bekanntheitsgrads." Dank einer integrierten Speicherkarte (Compact Flash Card) und MPEG-4 kommen die neuen Geräte ohne Kassette oder CD aus. Auch bei Dauereinsatz nimmt die Bild- und Tonqualität der Filme nicht ab. "Videobänder sind dagegen mitunter nach drei Monaten nicht mehr zu gebrauchen", berichtet der Unternehmer. Der Dauereinsatz mache den Video-Kassetten und den Bild- und Tonköpfen der Abspielgeräte schwer zu schaffen.
Wer heute einkaufen geht, stösst vor allem in Bau-, Fach- und Verbrauchermärkten auf Instore-TV. Die Filme, die auf den Bildschirmen der speziellen Geräte - so genannte Präsenter - zu sehen sind, sollen Kunden über Produkte und deren Anwendung informieren und zum Kauf anregen. "Rund zwei Drittel aller Kaufentscheidungen werden am Point of Sale, das heisst dem Ort des Verkaufs, getroffen", sagt Ingo Penning, Verantwortlicher für Präsenter bei der Mem Bauchemie GmbH im niedersächsischen Leer. Der Hersteller von Dicht- und Klebstoffen und Reinigungsmitteln setzt bundesweit mehr als 1000 Präsenter in Bau- und Einkaufsmärkten zur Verkaufsförderung ein. "Unsere Produkte lassen sich dadurch wesentlich besser verkaufen", sagt Penning.
Anfällige Videokassetten und Bild- und Tonabnehmer
Noch funktionieren die meisten Präsenter, die die Mem Bauchemie im Einsatz hat, mit der herkömmlichen Videokassette. Doch nach und nach will das Unternehmen alle Geräte gegen MPEG-4-Präsenter austauschen: "Die MPEG-4-Präsenter sind kostengünstiger, weil wir keine Videokassetten brauchen. Einige Kassetten waren schon nach zwei bis drei Wochen kaputt."
"Beim Preis von fünf bis zehn Euro pro Videokassette kommt einiges an Kosten zusammen", rechnet Adolf Gross vor, der seit mehr als 20 Jahren Präsenter verkauft und verleiht. Zudem überstehe ein Videokopf den Dauereinsatz in der Regel nur einige Monate, bevor er ausgetauscht werden muss. Dank der neu entwickelten MPEG-4-Geräte entfällt die Abnutzung der mechanischen Teile und der Verschleiss von Videobändern und CDs in den Geräten. "Sie sind echte Geräte für den Dauereinsatz mit bester DIVX-Bildqualität", berichtet Andrea Donelli, die in diesem Jahr das Unternehmen von ihrem Vater Adolf Gross übernehmen wird.
In der Regel spielt ein Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens die Datei mit dem Werbefilm über einen Laptop auf die neuen MPEG-4-Promotion-Geräte mit dem schicken silberfarbenem Metallgehäuse. Bei Mietgeräten übernimmt ein Mitarbeiter der Gröbenzeller Video-Geräte-Verleih und Marketing-Service GmbH diese Aufgabe. "Je nach Länge können wir bis zu acht Filme in den Geräten speichern", sagt Gross. Die neue Technik erlaube qualitativ hochwertige Werbefilme bei sehr grosser Datenmenge. Alte Filme können einfach gelöscht und neue aufgespielt werden. Müll in Form von Videokassetten oder CDs fällt nicht mehr an.
Unerwünschter Filmaustausch unmöglich
MPEG-4 hat für die Industrie von Gross einen weiteren entscheidenden Vorteil: "Sie können sicher sein, dass nur ihre Werbefilme gezeigt werden." Mitunter komme es bei herkömmlichen Geräten vor, dass Videokassetten in den Märkten unberechtigt ausgetauscht und Produkte anderer Hersteller beworben würden. Das sei mit der neuen Technik nicht mehr möglich.
Grosse Baumärkte, wie OBI, setzen ihre Präsenter sehr gezielt an Plätzen mit hoher Kundenfrequenz ein. "Bei zu vielen Geräten könnte das Einkaufserlebnis der Kunden gestört werden", sagt Johanna Meessen, Leiterin der Unternehmenskommunikation in der OBI-Zentrale im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen. Mit Hilfe der Geräte soll der Verkauf bestimmter Produkte unterstützt werden. "Einen Verkäufer können Präsenter aber nicht ersetzten", sagt Meessen.
Die Gröbenzeller Video-Geräte-Verleih und Marketing-Service GmbH mit Sitz im bayerischen Gröbenzell nahe München verkauft und verleiht jährlich mehrere tausend Präsenter. Die Aufträge kommen aus ganz Europa. Zum Service des Unternehmens, das seit mehr als 25 Jahren besteht, gehört der komplette Versand, die Rückholung, Wartung und Reparatur der Geräte.
MPEG-4 ist ein Komprimierungsformat für Filme. Der Name stammt von der Moving Picture Experts Group, einer Gruppe von Experten, die sich mit der Standardisierung von Videokompression beschäftigt.