(ots) - Vier von zehn Deutschen wünschen sich, dass
Außenminister Guido Westerwelle zurücktritt. Bei Kanzlerin Angela
Merkel erwartet das jeder vierte Bürger. Beide werden aber mit hoher
Wahrscheinlichkeit im Amt bleiben. Dagegen treten häufig diejenigen
zurück, von denen es nur die Wenigsten fordern. Beispiel Margot
Käßmann: Ihren Rücktritt vom EKD-Ratsvorsitz hält lediglich jeder
siebte Deutsche für angemessen. Das ist das Ergebnis einer
repräsentativen Befragung der Kommunikationsagentur Faktenkontor und
dem Marktforscher Toluna.
Nicht nur Käßmanns Rücktritt sehen viele Bürger als voreilig. Für
das Ausscheiden von Ex-Bundespräsident Horst Köhler und Hamburgs
Bürgermeister Ole von Beust haben ebenfalls wenige Deutsche
Verständnis. Nicht immer ist ein Rücktritt also der beste Weg, um in
brenzligen Situationen die Wogen zu glätten - sei es wegen Aussagen
zu der Situation in Afghanistan oder einer politischen Niederlage in
der Schulpolitik. Im Gegenteil: Viele Deutsche fordern gerade in
schwierigen Zeiten mehr Rückgrat. So wünschen sich 86 Prozent der
Befragten, dass Amtsinhaber und Unternehmenslenker in
Krisensituationen offensiv Stellung beziehen.
Anstatt das Handtuch zu werfen, sollten die Betroffenen daher in
die Offensive gehen. Denn wer Fehler ehrlich bereut, dem würden 38
Prozent der Deutschen verzeihen und von Rücktrittsforderungen
absehen. "Eine aktive Krisenkommunikation zahlt sich daher aus",
erklärt Jörg Forthmann, Geschäftsführer der Hamburger
Kommunikationsagentur Faktenkontor. Die meisten
Kommunikationsabteilungen sind auf solche Szenarien allerdings
unzureichend vorbereitet. "Die Folge: Die prominenten Vertreter aus
Wirtschaft und Politik werden von den Medien getrieben anstatt aktiv
das Medienecho mit zu gestalten", so der Kommunikations-Experte.
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Grafik: Die Top Ten der Rücktrittsforderungen
"In den letzten Monaten sind Prominente aus Kirche, Politik und
Wirtschaft zurückgetreten. Andere sind trotz großer Kritik weiter im
Amt. Bei welchen der folgenden Personen finden oder fänden Sie einen
Rücktritt aus dem Amt angemessen?"
1) Walter Mixa (Augsburger Bischof) 51,4%
2) Adolf Sauerland (Duisburger Bürgermeister) 47,9%
3) Guido Westerwelle (Bundesaußenminister) 40,9%
4) Tony Hayward (BP-Chef) 35,8%
5) Philipp Rösler (Bundesgesundheitsminister) 30,8%
6) Josef Ackermann (Deutsche-Bank-Chef) 30,3%
7) Angela Merkel (Bundeskanzlerin) 25,5%
8) Roland Koch (Ministerpräsident von Hessen) 21,1%
9) Horst Köhler (Bundespräsident) 16,6%
10) Margot Käßmann (EKD-Ratsvorsitzende)14,9%
Hintergrundinformationen
Die vorliegenden Studienergebnisse basieren auf einer
online-repräsentativen Panelstudie von Toluna QuickSurveys im Auftrag
der Kommunikationsagentur Faktenkontor. Im August 2010 wurden dafür
1.000 Bundesbürger befragt. Weitere Informationen unter
www.toluna.com/quicksurveys.
Faktenkontor (www.faktenkontor.de)
Das Faktenkontor ist eine Beratungsgesellschaft für Unternehmens- und
Vertriebskommunikation und entstand am 1. Januar 2003 als Ausgründung
der Unternehmensberatung Mummert Consulting. Das Team übernimmt die
gesamte Leistungspalette klassischer Pressearbeit, mit dem Ziel, die
Kompetenz seiner Kunden in den Medien herauszustellen. Hierfür wird -
soweit erforderlich - über Recherche und Studien mit namhaften
Medienpartnern die notwendige Faktenbasis gelegt. Derzeit betreut das
Unternehmen mehr als 50 Kunden.
Pressekontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Normannenweg 30
20537 Hamburg
Tel.: +49 (40) 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann(at)faktenkontor.de