(ots) -
Über die Hälfte erwartet steigende Aktienkurse / Deutlich mehr
Nachfrage nach Öko-Investments / Ergebnisse des DZ BANK
Anlegerindikators
Trotz der zuletzt nachgebenden Aktienkurse und der wieder
zunehmenden Sorgen um die Weltwirtschaft hat sich die Stimmung der
Privatanleger in Deutschland deutlich aufgehellt. Dies zeigen die
jüngsten Ergebnisse des DZ BANK Anlegerindikators, für den TNS
Infratest rund 1.100 Anleger in Deutschland befragt hat. Aktuell
rechnet mehr als die Hälfte der Privatanleger damit, dass der
Deutsche Aktienindex innerhalb der nächsten sechs Monate steigen
wird. Weniger als jeder Zehnte geht dagegen von fallenden Notierungen
aus. Ein so positives Gesamtbild hat es in der seit Februar 2008
durchgeführten repräsentativen Befragung noch nie gegeben. Die sehr
optimistische Grundstimmung schlägt sich bisher allerdings nur
bedingt im tatsächlichen Anlageverhalten nieder. Weiterhin würden
sich die meisten Anleger immer noch für sichere Geldanlagen
entscheiden, jedoch ist die Präferenz für Aktien und
Teilschutzzertifikate zuletzt gestiegen.
Konkret erwarten zurzeit 51 Prozent aller Privatanleger in
Deutschland, dass der Dax in den kommenden sechs Monaten steigen
wird. Bei der vorangegangenen Umfrage im Mai 2010 hatten lediglich 38
Prozent der privaten Investoren anziehende Notierungen
prognostiziert. Umgekehrt ist die Zahl derjenigen, die fallende
Notierungen erwarten, von 29 Prozent auf jetzt nur noch 8 Prozent
gefallen. So wenige Pessimisten gab es noch nie. Auffällig ist, dass
die Privatanleger mit ihrer Einschätzung erheblich von den eher
pessimistischen Prognosen abweichen, die viele professionelle
Analysten zurzeit abgeben. Die privaten Investoren hatten zumindest
bei den vorangegangenen Umfragen den Trend der weiteren
Kursentwicklung relativ treffsicher vorhergesehen.
"Die Tatsache, dass die Privatanleger trotz der jüngsten
Kursrückschläge und der weit verbreiteten Angst vor einem Double-Dip
so optimistisch sind, ist unseres Erachtens insbesondere auf zwei
Punkte zurückzuführen: zum einen auf die sehr gute
Wirtschaftsentwicklung in Deutschland in der ersten Hälfte 2010 und
zum anderen auf die Tatsache, dass die Crash-Propheten zuletzt ein
ums andere Mal nicht Recht behalten haben. Diese Erkenntnis fördert
die Zuversicht nachhaltig", kommentiert Peter Schirmbeck, Leiter
Privatkundengeschäft der DZ BANK
Interesse an Aktienanlagen steigt leicht an
Auf die konkreten Anlagepräferenzen der privaten Investoren wirkt
sich der große Börsenoptimismus nur relativ gering aus. Immerhin 22
Prozent würden bei einem Investment in den kommenden Monaten den Kauf
von Aktien in Erwägung ziehen, und damit zwei Prozentpunkte mehr als
noch im Mai. Das Interesse an Rentenfonds ist hingegen von 28 Prozent
auf 25 Prozent gefallen. Die Zahl derjenigen, die einen Aktienfonds
kaufen würden, ist unverändert geblieben. Darüber hinaus ist das
Interesse an den meisten sicheren Geldanlageformen nach wie vor sehr
hoch. Tages- und Festgeld kommt trotz der aktuell sehr niedrigen
Verzinsung für 63 Prozent der Investoren in Frage, Bundesschatzbriefe
sogar für 36 nach zuvor 34 Prozent. Und das Interesse an anderen
festverzinslichen Wertpapieren ist von 33 auf 37 Prozent gestiegen.
Discount- und Expresszertifikate stoßen auf wachsendes Interesse
Stabil ist das Interesse an Zertifikaten. Favorit derjenigen
Anleger, die ein Investment in Zertifikate in Erwägung ziehen, sind
dabei unverändert Garantiezertifikate. Diese kommen für sechs von
zehn dieser Investoren in Betracht. Dass die Anleger gerade im
Zertifikate-Bereich allerdings auch wieder etwas stärker zu
risikoreicheren Investmentformen tendieren, zeigt die Entwicklung bei
Discount- und Expresszertifikaten. Für Discountzertifikate würden
sich 16 (Mai 14) Prozent der Anleger interessieren, für
Expresszertifikate 10 Prozent, nach 7 Prozent im Mai.
Top-Kriterium "Sicherheit" - Keine Inflationssorgen
Neben den bevorzugten Anlageprodukten äußerten sich die Anleger
auch zu den für sie relevanten Kriterien bei der Geldanlage.
Unverändert 9 von 10 Investoren gaben dabei an, dass für sie die
"Sicherheit" und das "Vertrauen zur Bank" wesentliche Kriterien für
eine Geldanlage sind. Dagegen messen nur noch 57 Prozent
Inflationserwartungen eine Bedeutung bei, nach 65 Prozent im Mai.
Steuerliche Aspekte sind sogar nur noch für 40 (Mai 44) Prozent
relevant bei der Anlageentscheidung.
Jeder fünfte private Anleger hat bereits ein Rohstoff-Investment
Zum dritten Mal nach Januar 2009 und Mai 2008 ermittelte die DZ
BANK auch die Einstellung der Anleger zu Alternativen und
Nachhaltigen Investments. Dabei zeigte sich, dass die Zahl
derjenigen, die bereits Geld in diesem Bereich investiert haben,
deutlich gestiegen ist. Dies gilt insbesondere für Investments in
Rohstoffe und Geldanlagen nach ökologischen Kriterien. So haben
inzwischen 20 Prozent der Privatanleger Geld in Rohstoffanlagen
investiert. Das entspricht einem Plus von 5 Prozentpunkten gegenüber
Januar 2009. Ebenfalls deutlich mehr Anleger haben in Öko-Investments
investiert, und zwar 29 Prozent nach 22 Prozent vor eineinhalb
Jahren. Renditeaspekte spielen für die Anleger zumindest beim diesem
Anlagethema eine zunehmend unwichtigere Rolle. So gaben diesmal rund
zwei Drittel der Investoren, die sich für Öko-Investments
interessieren, an, ökologische Geldanlagen kämen für sie auch in
Frage, "wenn sie eine niedrigere Rendite bringen als andere
Geldanlagen". Im Januar 2009 und im Februar 2008 hatte dagegen nur
etwas mehr als die Hälfte diese Meinung vertreten.
Die Daten wurden in der Zeit vom 5. und dem 19. August im Rahmen
einer telefonischen Umfrage von TNS Infratest erhoben. Die Stichprobe
von 1.063 ist repräsentativ für anlage-affine Personen in der
deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren.
Ansprechpartner:
Silvia Conesa, Pressesprecherin
Tel.: +49 69 7447-90568
silvia.conesa(at)dzbank.de