(ots) - Der Befund ist nicht überraschend, alarmierend ist
er gleichwohl. Angehende Akademiker finden prima Bedingungen an Unis
und Fachhochschulen im Ruhrgebiet, fertige Akademiker finden es
woanders attraktiver: in Ermangelung einer großen Auswahl passender
Arbeitsplätze, aber auch wegen fehlender Kindertagesstätten und einem
vermeintlich weniger lebenswerten Umfeld. Kurzum ist das Image von
München und Stuttgart besser als das von Essen oder Bochum. Das ist
ein Problem für eine Region, die auf der Welle des Wandels von der
Industrie- zur Wissensgesellschaft nicht gerade vorneweg surft. Wie
wichtig es ist, pfiffige Ingenieure oder Informatiker zu haben, zeigt
ein Blick nach Dortmund. Die Westfalenmetropole kann auf 600
mittelständische Unternehmen in der Informatik, der Elektro- und
Systemtechnik stolz sein, die sich vor allem dank der Uni angesiedelt
haben - weil aus Akademikern oft Unternehmer werden. Bochum hat den
Wettbewerb mit Stuttgart um Ansiedlung des Blackberry-Herstellers RIM
gewonnen - wegen des Wissens im Institut für Datensicherheit. Wissen
ist ein Standortfaktor. Ein Krippenplatz auch. Wir haben zwar nicht
die Alpen, dafür Unternehmer, die initiativ werden wie bei Gründung
der Internationalen Schule in Essen. Alles Anfänge, die durchaus
Hoffnung machen.
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