(ots) - "Seit 1881" steht stolz unter dem Karstadt-Logo. Die
Uhr tickt und schon Ende der Woche könnte die Traditionsmarke
Geschichte sein. Kein Wunder, dass sich die gebeutelten 25.000
Mitarbeiter, die seit 2004 auf Gehalt verzichten und nun seit weit
mehr als einem Jahr um ihre Zukunft bangen, an jeden Strohhalm
klammern. Gestern schien es so, als würden sie sich beim Auftritt von
Nicolas Berggruen in Essen die Ängste aus dem Leib jubeln. Der
Milliardär vermittelte ihnen Wärme und Zuversicht, während unfähige
Karstadt-Manager vor der Insolvenz den Traditionskonzern verzockten.
Auch wenn sich das Amtsgericht Essen abermals ein paar Tage gedulden
und die Frist verlängern sollte, könnte Karstadt schon bald das Geld
ausgehen, um Ware für das Frühjahr einzukaufen. Berggruen mag noch so
gute Absichten haben: Die Zerschlagung des Konzerns und der Verlust
tausender Arbeitsplätze sind längst nicht abgewendet. Und dennoch
geht ein Signal von Berggruens "Popkonzert" in der Karstadt-Kantine
aus. Investor, Insolvenzverwalter und Mitarbeiter ziehen an einem
Strang - wo gibt es das schon?
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