(ots) - Die Sekundärrohstoffbranche hat sich zur
wachstumsstärksten Branche der deutschen Wirtschaft entwickelt. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des BDE Bundesverband der Deutschen
Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., die am Donnerstag
in Berlin vorgestellt wurde. In den vergangenen 15 Jahren konnte die
Branche pro Jahr durchschnittlich um rund 14 Prozent zulegen. Zum
Vergleich: Die deutsche Volkswirtschaft wuchs im gleichen Zeitraum um
weniger als zwei Prozent pro Jahr. Durch dieses rasante Wachstum ist
die Branche zu einem der wichtigsten Rohstofflieferanten für die
heimische Wirtschaft avanciert. Im Jahr 2009 konnten 13,23 Prozent
des Rohstoffbedarfs der Industrie durch die Sekundärrohstoffbranche
gedeckt werden.
Die Studienergebnisse basieren auf einer Verflechtungsanalyse, die
anhand der Input-Output-Tabellen (IOT) des Statistischen Bundesamtes
durchgeführt wurde. Wichtige Abnehmer von Sekundärrohstoffen sind zum
Beispiel die chemische Industrie oder die Stahlindustrie: Allein im
Jahr 2009 hat die Stahlindustrie rund 20 Mio. Tonnen Stahlschrott
eingekauft und somit fast 45 Prozent des in Deutschland hergestellten
Stahls aus Recyclingmaterial produziert. "Die Zahlen zeigen, dass die
Bedeutung der Rohstoffwirtschaft für die deutsche Industrie
dramatisch zugenommen hat", sagt Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor
des IW Köln.
Laut Studienergebnissen wird die volkswirtschaftliche Bedeutung
der Rohstoffwirtschaft in den nächsten Jahren sogar noch weiter
zunehmen. Bis zum Jahr 2015 könnte der Produktionswert der
Sekundärrohstoffe annähernd 20 Mrd. Euro erreichen. Die Ergebnisse
kommentierte BDE-Präsident Peter Kurth: "Die Entsorgungs- und
Kreislaufwirtschaft ist eine Schlüsselbranche für die Zukunft der
deutschen Industrie. Unser Wirtschaftszweig hat allein im letzten
Jahr die deutsche Wirtschaft von Primärrohstoffimporten in einer
Größenordnung von 7 Mrd. Euro entlastet. Die Wachstumsdynamik der
Branche darf deshalb nicht durch politische Ãœberregulierung erstickt
werden. Der faire Wettbewerb zwischen privaten und kommunalen
Betrieben ist weiterhin der beste Garant für hohe Recyclingquoten und
anhaltendes Wachstum."
Kurth verweist zudem auf die ökologische Bedeutung der Branche:
"Wir brauchen jetzt einen weiteren Ausbau der Kreislaufwirtschaft,
damit Deutschland seine ökologischen Ziele und eine gesicherte
Versorgung mit Rohstoffen erreicht. Die private Entsorgungswirtschaft
macht Deutschland zum Rohstoffland. Damit trägt sie zur zunehmenden
Unabhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten bei."
Pressekontakt:
Karsten Hintzmann
Leiter Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-,
Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.
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