Selbst der Teufel soll ihnen laut Legenden zugesetzt haben. Und das, obwohl es die „Tödden“ so schon schwer genug hatten! Die meist armen deutschen Bauernsöhne oder Landknechte mussten nämlich von Osnabrück den beschwerlichen Weg in die reichen Niederlande in Kauf nehmen. In der Hoffnung, hier als Händler das Geld zu verdienen, das sie daheim zur Begleichung ihrer Pacht benötigten. Auf die Spuren dieser „Glücksjäger“ können sich heute Aktivurlauber machen – allerdings viel entspannter. Der 229 Kilometer lange Handelsweg wurde zur Wandersaison 2010 an die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst.
(firmenpresse) - Selbst der Teufel soll ihnen laut Legenden zugesetzt haben. Und das, obwohl es die „Tödden“ so schon schwer genug hatten! Die meist armen deutschen Bauernsöhne oder Landknechte mussten nämlich von Osnabrück den beschwerlichen Weg in die reichen Niederlande in Kauf nehmen. In der Hoffnung, hier als Händler das Geld zu verdienen, das sie daheim zur Begleichung ihrer Pacht benötigten. Auf die Spuren dieser „Glücksjäger“ können sich heute Aktivurlauber machen – allerdings viel entspannter. Der 229 Kilometer lange Handelsweg wurde zur Wandersaison 2010 an die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst.
Von einer erholsamen Wanderung konnten allerdings die „Tödden“, auch „Marskramer“ und „Kiepenkerle“ genannt, nur träumen. Bepackt mit Leinenrollen, einem Ellenmaß und einer an einer Kette hängenden Schere, gekleidet in einen Mantel und mit Zylinder auf dem Kopf zogen die Kaufleute in die weite Welt. Das Leinen – das die Niederländer als Segeltuch nutzten –, Schwefelstöcke, Moschus-Kissen, Postpapier und Schnupftabak gelangten mit ihnen von Osnabrück nach Deventer. Gebräuchliches, aber auch Exotisches brachten sie unter größter Anstrengung unters Volk.
Pioniere und Abenteurer
Mit ihren Handelsreisen sorgten die „Tödden“ aber nicht nur für zusätzliche Einnahmequellen ihrer Familien in Deutschland. Sie gelten mit Recht auch als Pioniere und Abenteurer. Denn ob und in welchem Zustand diese Händler ihre Heimat wieder zur Saat- und Erntezeit erreichten, hatten sie nicht immer in ihrer Hand. Während der Reise lauerten Gefahren und Entbehrungen auf die „Tödden“. Wölfe und Wegelagerer lungerten am Wegesrand. Aber auch staatlich genehmigte Hindernisse mussten die Kaufleute überwinden: Immer neue Zollverordnungen machten den Glücksjägern das Leben noch schwerer. Das schweißt zusammen. Alle Händler verband ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Das führte sogar zu einer Geheimsprache, dem „quäsz humpisch“.
Bei manchen Familien hat sich die Plackerei am Ende, viele Jahre später, gelohnt. Der Töddenhandel, dessen Geburtsstunde das Ende des 30-jährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden von 1648 war, stellte den Beginn mancher außergewöhnlicher Entwicklungen dar. Denn auf dem Fleiß einiger Händler von damals gründete sich im Laufe der Jahrhunderte auch der ganz große Reichtum – das belegen die Erfolge von großen Textilhäusern wie C&A und Peek & Cloppenburg.
Zeitreise durch die Idylle
Auf einer Zeitreise durch landschaftlich reizvolle Regionen vollzieht der Wanderer die Pfade der früheren Glücksjäger nach. Die Natur zeigt sich entlang des Handelsweges mal flach, mal hügelig und offen oder bewaldet. Beginnend in Osnabrück führt er durch das Osnabrücker und Tecklenburger Land, das landwirtschaftlich geprägte Münster- und Emsland und in die Grafschaft Bentheim. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zur „Dinkel“-Niederung an der niederländischen Grenze. Der Wanderer wird durch die parkartige „Kulissenlandschaft“ der Region Twente und das weitläufige Landgut Twickel geführt. Am Fluss „Regge“ entlang geht es zum „Sallandse Heuvelrug“, einem bewaldeten Höhenzug, und schließlich zur Hansestadt Deventer an der IJssel. Deventer war im späten Mittelalter die bedeutendste Stadt im Osten der Niederlande. Das belegen die malerischen Gassen, Plätze und Bauwerke der Altstadt.
Wanderfreunde können „auf eigene Faust“ die insgesamt 229 Kilometer lange Strecke oder Abschnitte des Handelsweges erkunden. Die gesamte Route kann leicht in elf Tagesetappen zwischen 17 und 27 Kilometern erwandert werden. Ein handliches Kartenset dient als Reiseführer, der interessante touristische Informationen bietet.
Arrangements
Im wahrsten Sinne des Wortes noch unbeschwerter wird der aktive Kurzurlaub durch verschiedene Arrangements. Auf Wunsch können sich Interessierte zum Beispiel ihr Reisegepäck von Hotel zu Hotel nachbringen lassen. Einem grenzenlosen Vergnügen steht nichts mehr im Wege.
Hintergrund
Das Projekt Tourismus Marketing Grenzregion wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie der Wirtschaftsministerien der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen und der niederländischen Provinzen Overijssel und Gelderland kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der EUREGIO.
Programminformationen
www.deutschland-nederland.eu.
Hinweis für die Presse, nicht zur Veröffentlichung:
Weitere Informationen zum Handelsweg sind erhältlich beim Grenzüberschreitenden Büro für Tourismus, Stichting ECC/EUREGIO, Frau Heike Rieger, Tel.: 02562/702-53, E-Mail: tourismus(at)euregio.de.
Dieser Pressebericht wird im Auftrag des Grenzüberschreitenden Büros für Tourismus versendet von Mediamixx GmbH, Verena Melchert, Tiergartenstraße 64, 47533 Kleve, Tel.: 02821-7115620,
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