Man hatte den Wettbewerb extra um ein Jahr verschoben, um den 150.Geburtstag der rumänischen Diva Hariclea Darclée, die in Braila geboren und zu Weltruhm aufgestiegen war, gebührend zu feiern. Die Ausnahmesängerin, deren Weltkarriere etwa zwischen 1890 und 1910 lag, verkörperte Puccinis erste Tosca, Mascagnis erste Iris und Catalanis erste Wally.
(firmenpresse) - Ein hörenswertes Rahmenprogramm der 14tägigen Festivitäten startete mit Szenen aus Donizetis Gemma di Vergy (LUIZA FATYOL/Sopran und CRISTIAN MOGOSAN/Tenor führten ihre Belcantoqualitaten vor) und CARMEN TOPCIU/Mezzosopran erfreute mit Arien von Gluck, Mozart, Bellini, Massenet, Ponchielli und Rossini.
Ein weiterer Abend gehörte den anderen Jubilaren des Jahres, Robert Schumann (Münchner Klaviertrio) und Frédéric Chopin (hier bewies der in New York lebende, rumänische Pianist MATEI VARGA mit der Interpretation der 24 Preludes op. 28 seine herausragende Klasse). Die Sopranistin IULIA DAN war noch mit der Szene Infausto imene aus Donizettis Maria di Rohan zu erleben und zeigte, wie sehr der Belcanto-Stil in Rumänien gepflegt wird, nicht zuletzt durch den immensen Einsatz bei Meisterklassen und Kursen der einstigen Belcanto-Primadonna und heutigen Pädagogin Mariana Nicolesco.
Die Einstudierung von Donizettis Don Pasquale mit dem hoffnungsvollen Bassisten ZOLTAN NAGY in der Titelrolle, BOGDAN BACIU (Malatesta), OVIDIU DANIEL (Ernesto) und LUIZA FATYOL (Norina) unter der beschwingten Leitung von MARCO BALDERI liebten Zuhörer und Mitwirkende gleichermaßen.
Der Abend von STEPHAN POEN, der über die Gesangskunst und andere Meriten von Hariclea Darclée einen interessanten Vortrag hielt, hatte eine besondere Atmosphäre, denn aus Mangel an vorführbaren Tondokumenten aus dem Opernrepertoire der Darclée, wurden Interpretationen von Mariana Nicolesco eingespielt, und somit sorgte die Gründerin des Darclée-Wettbewerbs für ein außergewöhnliches Highlight.
Zeitaufwendig und von unterschiedlichem Niveau zeigten sich weit über 180 Kandidaten aus 27 Ländern in den diversen Vor- und Zwischenrunden, wovon dann immer noch 40 Teilnehmer das Finale erreichten.
Den Great Darclée Prize 2010 teilten sich die rumänische Sopranistin EDITH BORSOS und der spanische Bariton ALVARO LOZANO GUTIERREZ. Der First Prize wurde sogar dreigeteilt, ihn erhielten der russische Bariton ALEXEY LAVROV, die serbische Mezzosopranistin SANJA DJURDJEVIC und der rumänische Tenor CRISTIAN MOGO]AN. Den Second Prize teilten sich die Sopranistinnen IULIA DAN und VERONICA ANUSCA, beide aus Rumänien. Die Sopranistin VALENTINA NAFORNITA aus der Moldavischen Republik und die Kandidaten LUIZA FATYOL (Sopran), BOGDAN BACIU (Bariton) und ADELA ZAHARIA (Sopran) – alle aus Rumänien – teilten sich den Third Prize.
Weitere Preise gingen an Teilnehmer aus Australien (hier ließ der Countertenor RUSSELL HARCOURT mit sensibler Stilistik und außergewöhnlichem Timbre aufhorchen), Russland, Polen, Lettland (beachtenswert, dass die Sopranistin INGA SLUBOWSKA sogar „nur" mit der Despina-Arie so großen Anklang fand), Armenien, China ( Mezzosopranistin BAOYI BI als Carmen), den USA und aus Deutschland.
Deutsch-französisch-italienischen Zigeuner war Publikumsliebling
Der Tenor FAUSTO HERMANN REINHART, ein Verwandter des legendären Zigeuner-Gitarissten und Bandleaders Django Reinhart, sorgte singend und tanzend für wahre Ovationen bei Publikum und Kandidaten. Fausto trägt seine Zigeuner-Abstamnmung mit Selbstbewußtsein und widmete seinen Preis (Hariclea Darclée Foundation) all denen seiner Freunden, die seit vielen Jahren gegen Minderheitenausgrenzung und Fremdenhaß Flagge zeigen. "Zuerst kommt die Bildung, dann werden wir weitersehen. Nur mit Lernen und Bildung tun wir die richtigen Schritte in Richtung einer Normaliträt in der Beziehung zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen", so der Tenor. (Bravo!)
Nachdem Reinhardt die Arie Dies Bildnis ist bezaubernd schön aus Mozarts Zauberflöte im Wettbewerb vorgetragen hatte, lobte ihn begeistert der niederländische Musikjournalist René Seghers, der gerade eine Biographie über Hariclea Darclée fertigstellt, die sein amerikanischer Verleger herausgeben wird. Er bezeichnete Fausto Reinhart als "Wiedergeburt des legendären deutschen Tenors Fritz Wunderlich".
Sein Können und vor allem seine darstellenden Qualitäten wird der Sänger im September in Essen, Deutschland, im Rahmen einer Veranstaltung "Kulturhauptstadt Europa 2010" unter Beweis stellen. Er erhielt die Hauptrolle in der Welturaufführung der Oper Gisela oder die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks von HANS WERNER HENZE. Die Kulturhauptstadt Europa-Veranstalter, die das Werk gemeinsam mit der Semperoper Dresden in Auftrag gegeben hatten, hommagieren damit zugleich Leben und Werk des berühmten zeitgenössichen deutschen Komponisten. Ein modernes Märchen für ein Ensemble mit Jugendlichen, Studenten, Erwachsenen, Amateuren und professionellen Musikern, die der 83-jährige Komponist eigens für die Kulturhauptstadt Europa 2010 komponierte. Hier spielt Fausto den schwulen neapolitanischen Protagonisten in einer Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann.
Hans Werner Henzes berühmtestes Werk ist Der junge Lord, eine komische Oper in zwei Akten nach einem Libretto von Ingeborg Bachmann. Der Stoff geht auf eine Parabel von Wilhelm Hauff aus dessen Sammlung Der Scheik von Alexandria und seine Sklaven zurück. Uraufführung war am 7. April 1965 in der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Christoph von Dohnányi und einer Inszenierung von Gustav Rudolf Sellner. Seitdem gilt der Komponist als wichtigster deutscher Vertreter der modernen Oper. Er wurde außerdem für den KulturPreis Europa 2010 des KulturForum Europa nominiert.
Rumänien 10 LEI 2010 "Geburtstagsmedaille Hariclea Darclée"
Eine Münze aus schwerem Silber, in einer Auflage von 1.000 Exemplaren, 37 mm, 31,1 g in einer Kapsel aus Acryl hat die Bank of Romania als Gedenkmünze an die legendäre Sopranistin herausgegeben. Die ersten Exemplare übergab Radu Varga an die Gewinner des Großen Preises im Wettbewerb 2010.
Das große Finale auf der Esplanade am Donauufer
Dort finden sich regelmäßig bei solchen Veranstaltungen zahlreiche Musikenthusiasten ein. Die Nicolesco präsentierte im offiziellen Programm mit Stolz und ganz eigenem Charme ihre Riege junger, überwiegend rumänischer Künstler. Dass sie dann mit allen Mitwirkenden und der Teilnahme der Zuschauer den Abend mit dem Brindisi aus Verdis La Traviata beschloss, wurde ihr von allen Seiten gedankt, auch vom Wettergott, der es erst danach zu regnen anfangen ließ.
Fotos: Der Tenor Fausto Hermann Reinhart bot eine der spektakulärsten Leistungen beim Wettbewerb wie auch bei der Gala of the Laureates. Unser Foto zeigt ihn mit Mariana Nicolesco bei feurigen Gypsy-Klängen.
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