(ots) -
Für viele europäische Mode-Anbieter war 2009 ein absolutes
Krisenjahr. Umsatzeinbrüche im Export, vor allem in Osteuropa,
Spanien und Frankreich, machten fast allen zu schaffen. Auch die
Situation im Inland war durch Insolvenzen im Handel nicht ganz
einfach. Die Rangliste der größten europäischen Bekleidungsanbieter,
die die TextilWirtschaft (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag,
Frankfurt am Main) jährlich erstellt, spiegelt die Situation wider.
Von den 129 aufgeführten Unternehmen, die mindestens 75 Mio. Euro
Umsatz mit Bekleidung und textilen Accessoires erzielen, haben 79
Anbieter 2009 weniger als im Vorjahr erlöst. Vor allem viele der
italienischen, britischen und französischen Unternehmen litten unter
dem Einfluss der Wirtschaftskrise. Die Top 10 in Europa stehen für
einen Bekleidungsumsatz von rund 19,9 Mrd. Euro. 2008 hatten die zehn
größten Lieferanten noch gut 750 Mio. Euro mehr erwirtschaftet. An
den Spitzenpositionen hat sich kaum etwas verändert. Das Ranking wird
immer noch von der Adidas Group angeführt, die 2009 mit Bekleidung
rund 4,66 Mrd. Euro (minus 2,3 Prozent) umsetzte. Auf Platz zwei
bleibt Esprit mit 2,58 Mrd. Euro (minus 6,2 Prozent), gefolgt von der
Valentino Fashion Group (VFG) inklusive Hugo Boss, die 1,98 Mrd. Euro
(minus 7,5 Prozent) erwirtschaftete. Inzwischen ist der Metzinger
Modekonzern allerdings aus der VFG herausgelöst worden.
Doch es gab auch Unternehmen, die wachsen konnten. S. Oliver (plus
9,4 Prozent), Cucinelli (9,7 Prozent), Tom Tailor (5,6 Prozent), Marc
O'Polo (6,8 Prozent), Inticom (10 Prozent), Olymp (6,4 Prozent),
Madonna (9 Prozent) und Calzedonia (13,3 Prozent) konnten auch 2009
zulegen. Mit einem über 85 prozentigen Plus konnte sich Desigual mit
Abstand am rasantesten aus eigener Kraft steigern. Das spanische
Label setzte im vergangenen Jahr 300 Mio. Euro um und will 2010 mehr
als 450 Mio. Euro schaffen.
Um 18 Prozent konnte auch Geox zulegen. Der Schuhkonzern erlöst
inzwischen fast 100 Mio. Euro mit Bekleidung, Tendenz steigend. Zu
den Aufsteigermarken gehört auch Moncler. Selbst wenn man den
Rückkauf der Kindermode-Lizenz herausrechnet, konnte der
Jackenspezialist, der zur Industries-Gruppe gehört, um 19 Prozent
zulegen.
Dass es insgesamt wieder aufwärts geht, glauben viele in der
Branche. So rechnen Unternehmen wie Ahlers, Seidensticker, Mexx,
Escada, Replay, Gas und Hugo Boss wieder mit Wachstum für das Jahr
2010.
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15. September 2010
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