(ots) - Wer Armut wirksam und langfristig bekämpfen will,
muss bei Kindern anfangen und deren Rechte stärken: Das mahnt die
Kindernothilfe mit ihrem Forderungspapier zum Weltarmutsgipfels 2010
in New York (20. bis 22. September) an. Vor genau zehn Jahren
formulierten über 180 Staaten die UN-Millennium-Entwicklungsziele
(MDGs), Armut, Hunger und Krankheit bis 2015 deutlich zu verringern,
jetzt stellt der Gipfel die Fortschritte auf den Prüfstand. "Um die
Versprechen einlösen zu können, müssen die Maßnahmen erheblich
ausgeweitet und effizienter werden", betont Dr. Jürgen
Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe. "Wir freuen
uns, dass der Weltarmutsgipfel am Weltkindertag (20. September)
beginnt. Das wird den Zusammenhang zwischen Armutsbekämpfung und
Kinderrechten weiter verdeutlichen."
"Jedes Kind muss zum Beispiel Zugang zu guter Bildung bekommen,
nur so können auch ihre Familien der Armutsfalle entkommen", so
Thiesbonenkamp. Die Einschulungsraten seien zwar in den ärmsten
Ländern angestiegen, aber in einigen Regionen wie etwa südlich der
Sahara verlaufe der Fortschritt viel zu langsam. "Wirtschafts- und
Ernährungskrisen sowie der Klimawandel drohen zudem die Fortschritte
wieder zunichte zu machen."
Zwischen 60 und 70 Prozent der Bevölkerung in Entwicklungsländern
sind Kinder. Ein Drittel von ihnen, also rund 600 Millionen, leben in
absoluter Armut. "Und als schwächste Glieder der Gesellschaft leiden
sie noch weitaus mehr an den Folgen wie etwa Ausbeutung oder
gesundheitlichen Schäden", so Thiesbonenkamp. "Damit die nationalen
Programme zur Armutsbekämpfung auch tatsächlich den Kindern helfen,
müssen sie auch bei der Erstellung von Strategien und deren Umsetzung
beteiligt werden." Das UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes
müsse konsequent umgesetzt werden, um die
Millennium-Entwicklungsziele erreichen zu können.
Interview-Angebot: Dr. Jürgen Thiesbonenkamp,
Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe, die Kinderrechtsexpertinnen
Barbara Dünnweller und Petra Stephan stehen für Interviews bereit.
Forderungspapier zum Download und weitere Informationen:
www.kindernothilfe.de
Kontakt:
Bastian Strauch (Pressestelle)
0203.7789-159
bastian.strauch(at)knh.de