PresseKat - In kritischer Zeit in Forschung und Entwicklung investieren

In kritischer Zeit in Forschung und Entwicklung investieren

ID: 260805

Antizyklische Gedanken auf der HELMHOLTZ-Jahrestagung 2010

(firmenpresse) - Berlin, 17.09.2010 (GTIV). Am 16. September 2010 fand unter dem Motto „Mit Energie in die Zukunft“ die Jahrestagung 2010 der HELMHOLTZ GEMEINSCHAFT in der Hauptstadt-Repräsentanz der Deutschen Telekom AG statt.

In seiner Begrüßungsansprache warf HELMHOLTZ-Präsident Prof. Dr. Jürgen Mlynek die Frage auf, ob denn nun – angesichts der zahlreichen Medienberichte über den „Aufschwung XL“ wirklich alle Probleme gelöst seien, ob wir weiter machen könnten wie bisher... Seine Verneinung koppelte er an die Forderung, den Erfolg von morgen nachhaltig zu sichern; heute zehrten wir noch zu sehr vom Substanz-Verbrauch. Für HELMHOLTZ bedeute dies, die eigene Forschungsagenda dementsprechend kontinuierlich fortzuentwickeln, im Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen. Im Kontext mit der Frage der Energieversorgung appellierte er, sich von ideologischen Denkweisen zu verabschieden – es gebe hierzu „keinen Königsweg“, so Mlynek. Deshalb erforsche HELMHOLTZ das gesamte Spektrum der Möglichkeiten. Also sei Grundlagenforschung nötig, denn man wolle eine tragfähiges Fundament für „hohe Türme“ errichten. Zur Verwirklichung der Ziele in Forschung und Entwicklung sei eine breite gesellschaftliche Diskussion erforderlich; es gelte, die „Dagegen-Republik“ – so titelte DER SPIEGEL 35/2010 – in eine „Dafür-Republik“ zu wandeln, also zu definieren, was wir eigentlich wollen und nicht, wogegen wir alles sind. Auch forderte er in diesem Zusammenhang einen langfristig verlässlichen politischen Rahmen, denn es gehe um eine Stärkung der Universitäten und Forschungseinrichtungen in den Bereichen Finanzen, Strukturen und Personal. Der Föderalismus setzte leider einengende Grenzen im Bildungs- und Forschungsbereich, die es zu überwinden gelte. Zum Abschluss seiner Ansprache machte Mlynek deutlich, dass viel wichtiger noch als Kapital die Menschen selbst seien. So sei ein erfreulicher Zuwachs des wissenschaftlichen Personals in den östlichen Bundesländern zu verzeichnen. Aber auch die Jüngsten würden schon erfolgreich – spielerisch – an naturwissenschaftlich-technische Fragestellungen herangeführt: Das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ erreiche inzwischen 13.000 Kindertagesstätten und damit rund 750.000 Vorschulkinder. Auf das Motto „Mit Energie in die Zukunft“ eingehend, mahnte Mlynek, dass es nicht ausreiche, „Brücken“ zu haben, sondern dass wir auch das andere „Ufer“ bräuchten.





Die Bundesminsterin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, erinnerte in ihrer Rede an das bevorstehende Jubiläum am 3. Oktober 2010: Die 20 Jahre der Deutschen Einheit seien auch von einem maßgeblichen Beitrag der Wissenschaft und Forschung geprägt. Dadurch habe Deutschland an Dynamik gewonnen, habe sich intellektueller Fortschritt erzielen lassen. Der im Osten Deutschlands erfolgte Strukturwandel sei für viele West-Deutsche schwer vorstellbar. Angesichts der Finanzkrise habe sie bereits 2009 ausgeführt, dass es gerade dann notwendig sei, in Wissenschaft und Forschung zu investieren. Es gelte hierbei, nicht nachzulassen, denn dadurch werde die Quelle künftigen Wohlstands geschaffen. Deshalb sei es auch wichtig, den aus Deutschland abgewanderten Wissenschaftlern so attraktive Anreize zu schaffen, dass diese in ihre Heimat zurückkehren würden.

GTIV-Präsident Dirk Pinnow, fasst als Beobachter des Abends seinen Eindruck wie folgt zusammen: „Wenn die aktuellen Medienberichte die kürzlichen Beschwörungen eines Aufschwungs wieder relativieren, tut es gut, aus berufenem Munde zu hören, dass strategisches, antizyklisches Denken in volkwirtschaftlichen Dimensionen auch und gerade in kritischer Zeit in erfolgreiches Handeln umgesetzt wird!“
Professor Mlyneks Klarstellung, dass es in Fragen der künftigen Energieversorgung Deutschlands keinen „Königsweg“ gebe und eine ideologiefreie Diskussion sowie Forschung und Entwicklung gefragt seien, könne er nur unterstreichen. Es gebe wohl berechtigte Bedenken zum Einsatz der Kernspaltung, insbesondere wegen der bisher ungelösten Endlagerung der Abfälle – würde aber Deutschland gänzlich auf Kernenergie verzichten, gäbe es auch keine entsprechenden Studiengänge mehr, würden technisches Personal und Wissen etwa auch um den sicheren Abriss kerntechnischer Anlagen sehr schnell abhanden kommen; Unternehmen auf diesem Gebiet wohl ins Ausland abwandern. „Letztlich müssen wir dann wohl im Bedarfsfalle chinesische oder indische Physiker, Ingenieure und Techniker nach Deutschland holen“, warnt Pinnow in Analogie zu anderen Gewerken.
Der wenngleich noch sehr leise und zurückhaltend formulierten Kritik am bremsenden Föderalismus auf den Gebieten der Bildung und Wissenschaft könne er sich nur anschließen – gut ausgebildete Menschen seien gerade für Deutschland Wertschöpfungsquelle, Garanten für die Schaffung von Volksvermögen; da dürfe es zwischen Schul-, Ausbildungs- oder Studienabschlüssen aus Bremen keinen Unterschied zu solchen aus Bayern geben. Mindestens die Ober- und Hochschulen gehörten in eine einheitliche Bundesverantwortung gestellt.
Beide Sprecher hätten den „Faktor Mensch“ in seiner zentralen Bedeutung betont – und zwar in einem generationsübergreifenden Verständnis. „Bildung beginnt schon im Vorschulalter und endet nicht mit dem Ruhestand“, unterstreicht Pinnow. Daher kämen z.B. Initiativen wie dem „Haus der kleinen Forscher“ strategische Bedeutung zu, und es sei wichtig, überhaupt antizyklisch zu denken, mithin gerade in kritischer Zeit in Bildung und Wissenschaft zu investieren. „Es ist sehr zu begrüßen, dass Bundesministerin Schavan namens der Bundesregierung von der ,Quelle künftigen Wohlstands' spricht und in diesem Zusammenhang Anreize für abgewanderte Wissenschaftler zur Rückkehr nach Deutschland schaffen will, damit einst abgeflossenes Wissen und Können sich künftig an der Mehrung und dem Erhalt des Wohlstands in Deutschland beteiligen!“



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Datum: 20.09.2010 - 17:33 Uhr
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