(ots) - Rücker AG (ISIN: DE0007041105 / WKN: 704110)
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Utl.: Comment: Rücker AG (ISIN: DE0007041105 / WKN: 704110)
Hamburg (euro adhoc) - Wir stufen die Aktie des
Ingenieursdienstleisters Rücker AG in unserer Ersteinschätzung mit
Kaufen ein. Als traditionsreicher Nischenanbieter weist Rücker eine
hohe Wettbewerbsqualität in einem zunehmend freundlichen Marktumfeld
auf. Auch die aufkeimende Übernahmephantasie dürfte das Sentiment für
die Aktie nachhaltig stützen. Nach dem 26%-igen Umsatzrückgang in
2009 dürfte Rücker künftig wieder signifikantes Wachstum aufweisen.
Kurzfristiges Ãœberraschungspotenzial: Wir rechnen mit einer
deutlichen Beschleunigung der Umsatz- und Ertragszuwächse in der 2.
Jahreshälfte 2010. Insofern gehen wir von einer positiven
Ãœberraschung der Ergebniszahlen im dritten und vierten Quartal aus,
zumal die Monate September bis November des Ingenieurdienstleisters
traditionell stark sind und ein positiver Basiseffekt gegenüber dem
schwachen Vorjahreszeitraum zum tragen kommt.
Mittelfristig deutliche Margensteigerung erwartet: Auf Basis einer
deutlichen Geschäftsausweitung, die bislang vor allem exportgetrieben
ist, dürften sich auch die bislang noch immer auf moderatem Niveau
verharrenden Preise für Ingenieurdienstleistungen in den nächsten
Quartalen sukzessive erhöhen. Neben den bereits in 2009 erfolgreich
umgesetzten Fix- und Personalkostensenkungen sprechen diese Effekte
mittelfristig auch für eine deutliche Ausweitung der EBIT-Marge auf
bis zu 8% (2013e), die u.E. noch nicht ausreichend im aktuellen
Kursniveau enthalten ist. Das Unternehmen nennt ein Margenziel von
10%, welches Rücker Ende der 90er Jahre bereits erreicht hatte.
Angesichts des sich seitdem zuungunsten der Automobilzulieferer
veränderten Wettbewerbsumfeldes halten wir dies jedoch für zu
ambitioniert.
Nicht zuletzt die steigende Profitabilität des einzigen gelisteten,
unabhängigen Ingenieurdienstleisters (an Bertrandt hält Porsche einen
Anteil von 25%) dürfte Begehrlichkeiten im Markt wecken. In diesem
Zusammenhang ist auch der Anteilserwerb des
Engineering-Dienstleisters Ferchau GmbH (Umsatz rd. 280 Mio. Euro) zu
sehen, der mittlerweile 20% an Rücker hält. Wir sehen durchaus eine
industrielle Logik, dass sich der bislang eher auf den Maschinenbau
fokussierte Wettbewerber Ferchau stärker in den Automotive-Bereich
diversifizieren möchte. Aktuell hält der 65-jährige Firmengründer und
CEO Wolfgang Rücker einen Anteil von 59%, die restlichen Aktien sind
im Streubesitz (21%).
Unsere positive Einschätzung basiert jedoch in erster Linie auf der
zu erwartenden operativen Performance des Unternehmens in den
nächsten Jahren. Rücker profitiert als innovativer
Engineering-Dienstleister von einem signifikanten Wachstum des
Gesamtmarktes für Ingenieurdienstleistungen im Automobilbereich
(siehe Grafik 1). Laut einer unabhängigen Studie soll dieser zwischen
2009 und 2014 um rd. 55% zulegen (CAGR 2011-2014e: 9,4% in Europa,
11,4% Rest der Welt).
Aufgrund seiner attraktiven Nischenposition und des hohen Anteils bei
Premiumherstellern (v.a. Mercedes, BMW und Audi) erwarten wir, dass
Rücker dabei etwas stärker als der Gesamtmarkt "Automotive
Engineering" wachsen wird. Einen weiteren Treiber sehen wir in einer
stärkeren Auffächerung des Modellportfolios der Fahrzeughersteller
(OEMs), d.h. es werden pro Modellreihe immer mehr Fahrzeugderivate
lanciert (siehe Grafik 2). Dieser Trend erfuhr krisenbedingt in den
letzten Jahren aus Kostengründen bei den OEMS zwar zunächst eine
Unterbrechung, indem zahlreiche geplante Derivate erstmal
zurückgestellt wurden. Aus diesem Rückstau sollten sich in den
nächsten Quartalen jedoch zahlreiche Neuentwicklungen und -aufträge
für Rücker ergeben, die eine anhaltend hohe Auslastung garantieren
dürften.
Das rasante Wachstum des Modellportfolios erfordert ständig neue
Fahrzeugentwicklungen sowie immer kürzer werdende Entwicklungszeiten
und eine steigende Flexibilität der Outsourcing-Partner. Mit den in
Grafik 2 (siehe nächste Seite) aufgeführten Automobilherstellern
VW-Konzern (inkl. Audi), BMW und Mercedes sowie Airbus generiert
Rücker über 70% des Konzernumsatzes.
Bewertung: Trotz der bereits positiven Performance sehen wir aufgrund
der genannten Gründe noch ein deutliches Kurspotenzial für die
Rücker-Aktie. Unser DCF-Modell indiziert einen fairen Wert von EUR
13,30 pro Aktie. Aufgrund der signifikanten Margensteigerungen in den
nächsten Jahren sollte auch eine Bewertung auf Basis von
Marktmultiplikatoren eher auf Basis der Gewinnschätzungen 2011 bzw.
2012 erfolgen, die ein KGV von 12,4 bzw. 10,4 ergeben. Gepaart mit
einer anhaltenden Ãœbernahmephantasie und einer in diesem Fall
wahrscheinlichen Übernahmeprämie, stufen wir die Rücker-Aktie bei
einem Kursziel von EUR 13,30 mit Kaufen ein.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren
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