(ots) - Verlage bieten der deutschen Wirtschaft im Internet
Tag für Tag ein grenzenloses und bislang kostenloses Wissen. Geplant
sind ausschließlich freie Dienstleistungsverträge
Die gemeinsame Erklärung unter Federführung des BDI zum "Vorhaben
eines Leistungsschutzrechtes für Presseverleger" ist bei den Verlagen
auf Unverständnis und Irritation gestoßen.
"BDZV und VDZ fordern einen angemessenen Schutz der Leistungen der
Presseverlage", sagten die Sprecher der Verbände. In einer freien
Marktwirtschaft sei es selbstverständlich, dass gewerblich genutzte
Leistungen auch vergütet würden. Für diese Grundsätze trete gerade
auch der BDI ein. Erst jüngst forderte er ein Aktionsbündnis zum
Schutz des geistigen Eigentums. Dies einzig der Presse nicht
zugestehen zu wollen, um die eigene Kasse zu schonen, sei nicht
nachvollziehbar. Als völlig überzogen wurde auch die Behauptung des
BDI kritisiert, die Presse wolle Lasten in "Milliardenhöhe" auf die
Wirtschaft abwälzen und gefährde damit insbesondere den Mittelstand.
"Davon kann keine Rede sein", sagten die Sprecher. "Von Milliarden
haben wir nie gesprochen. Im Gegenteil: Der BDI weiß aus Gesprächen
mit den Verlagsverbänden, dass solch absurden Größenordnungen weder
geplant noch vorgeschlagen worden sind."
"Wir wollen nicht mehr als das, was andere - nämlich Film-,
Tonträger-, Datenbankhersteller und Konzertveranstalter - seit
Jahrzehnten haben", so BDZV und VDZ. Es gelte zu verhindern, dass
sich andere der Verlagsleistungen bedienten, ohne einen Cent dafür zu
zahlen. Geplant sei aber keineswegs eine "Abgabe", der niemand
entgehen könne. Der BDI behauptet dies fälschlicherweise trotz
besseren Wissens. In Wahrheit schlagen die Verlage ein
ordnungspolitisch einwandfreies Lizenzmodell vor. Sie bieten die
gewerbliche Nutzung ihrer Webseiten gegen Entgelt an. Dieses Angebot
kann nach freiem Ermessen angenommen oder abgelehnt werden. "Von
einer Online-Presseabgabe kann deshalb nicht die Rede sein", so die
Sprecher. "Dies dennoch zu behaupten, ist eine bewusste Irreführung
der Öffentlichkeit."
Die Verlage wollen auch in Zukunft Qualitätsjournalismus und
Vielfalt im Internet mit hohem personellen und finanziellen Aufwand
sichern. Mit ihren digitalen Inhalten böten die Verlage der deutschen
Wirtschaft Tag für Tag ein grenzenloses Wissen. Das könne nicht
kostenlos sein. Bislang würden die Online-Inhalte überwiegend durch
Print querfinanziert. Dieses Finanzierungsmodell habe keine Zukunft.
Es werde daher darauf ankommen, die Inhalte dort, wo es sachgerecht
sei, in Rechnung zu stellen. Dazu solle das Leistungsschutzrecht
einen Beitrag leisten.
Die Presseverbände kündigten an, den Dialog mit der Wirtschaft
fortzusetzen, um gemeinsam nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen.
"Wir sind zuversichtlich, dass ein konstruktiver Weg gefunden werden
kann, der allen Seiten nutzt", sagten die Sprecher.
Weitere Informationen:
Peter Klotzki,
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: p.klotzki(at)vdz.de
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