(ots) - Wie viel Eigenverantwortung kann ich dem
Einzelnen zumuten und wie viel solidarische Absicherung von Risiken
ist in den sozialen Sicherungssystemen der Zukunft noch möglich?
Diesen Fragen stellen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
Engagiertentreffens der Kolpingwerkes Deutschland egat2010, am 2.
Oktober von 14.30 bis 16.00 Uhr im Tagungshotel Esperanto in Fulda.
Die Sozialversicherungen in Deutschland stehen vor großen
Herausforderungen. Sie werden bislang wesentlich getragen durch
Arbeitnehmer und Arbeitgeber. "Die neuerliche Gesundheitsreform
beschert uns nunmehr eine Systemveränderung mit stärkeren Belastungen
für die Arbeitnehmer", erklärt Ulrich Benedix, Mitglied im
Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland. "Die Zusatzbeiträge,
die ausschließlich zu Lasten der Versicherten gehen, verändern das
Solidarprinzip der Krankenversicherung und sind in hohem Maße
unsozial", führt Benedix aus. Auch sei der vorgesehene
Sozialausgleich unzureichend, da er erst dann greife, wenn der
Zusatzbeitrag zwei Prozent des Einkommens übersteige. Benedix sieht
als Leidtragende der Reform die Arbeitnehmer mit ihren Familien sowie
Rentner, die in Zukunft die steigenden Gesundheitskosten alleine
übernehmen müssten.
Es wird notwendig sein, unsere Sozialversicherungssysteme nach den
Prinzipien der Christlichen Gesellschaftslehre weiterzuentwickeln,
die Eigenverantwortung zu stärken und die Solidarität in unserer
Gesellschaft zu fördern. "Darüber hinaus müssen wir die Möglichkeiten
der Mitgestaltung im Rahmen der sozialen Selbstverwaltung deutlicher
in die Öffentlichkeit bringen", ergänzt Benedix.
Es diskutieren:
Markus Demele
Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und
Gesellschaftsethik der Phil-Theol. Hochschule Sankt Georgen
Jacqueline Röhm
Mitglied des Verwaltungsrates der Techniker Krankenkasse
Karl Schiewerling MdB
Arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Klaus Kirchner
stellvertretender Bundeswahlbeauftragter für die
Sozialversicherungswahlen
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