- Aus Windkraft wird Erdgas: Bahnbrechende Speichertechnologie für Erneuerbare Energien erhält Hauptpreis- Supermärkte mit eigenem Energiekonzept: Hauptpreis für innovativen Einsatz von Gaswärmepumpen- Vorbildliche Umrüstung: Erdgas-Fuhrparks gewinnen in der Kategorie"Umweltschonende Mobilität"
(firmenpresse) - Berlin, 30. September 2010. Mehr als 100 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik konnten sich gestern Abend in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin davon überzeugen, mit welchen innovativen Impulsen die Gaswirtschaft den Energiewandel vorantreibt. "In dieser Woche wurde das Energiekonzept der Bundesregierung beschlossen. Somit fällt auch in diesem Jahr die Vergabe des Innovationspreises der deutschen Gaswirtschaft in eine Zeit entscheidender umwelt- und energiepolitischer Diskussionen", sagt Andreas Prohl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. (ASUE), die den Preis bereits zum 16. Mal gemeinsam mit dem ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobilclub e. V.), dem BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) und der dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH) ausgelobt hat.
"Die 70 eingereichten Projekte haben wieder einmal gezeigt, dass Erdgas im Energiemix der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen muss", so Prohl weiter. Laudator Dr. Klaus Töpfer überreichte nach seiner Festrede die Auszeichnungen an die Gewinner des mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Preises.
"And the winner is": Der Hauptpreis in der Kategorie "Umweltschonende Mobilität" geht an die Solar Fuel Technology GmbH
Die regenerative Stromerzeugung stößt durch die Kapazität der elektrischen Netze und die limitierten Speichermöglichkeiten an ihre Grenzen. Gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES ist es der Solar Fuel Technology GmbH mit Sitz in Salzburg und Stuttgart nun gelungen, die erneuerbare Elektrizität aus Windkraft als "erneuerbares" Erdgas zu speichern. Dabei wird aus dem überschüssigen erneuerbaren Strom Wasserstoff und Sauerstoff per Elektrolyse erzeugt. Durch eine chemische Reaktion des Wasserstoffs mit Kohlendioxid entsteht dann Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas. "Der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Ökostrom zu erneuerbarem Erdgas beträgt rund 60 Prozent und das "Windkraft-Erdgas" ist voll kompatibel zu Erdgas und Bio-Erdgas", erläutert Stephan Rieke von Solar Fuel. Das Gasnetz in Deutschland kann die Energiemengen des regenerativ erzeugten Stroms von mehreren Wochen aufnehmen. Durch diese Speichermethode kann die Gaswirtschaft einen wichtigen Beitrag zum Ausbau und zur besseren Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien leisten.
Darüber hinaus ist das gewonnene Gas ein sehr guter Treibstoff für Fahrzeuge. Auch hier kann die bestehende Infrastruktur (Erdgastankstellen) sowie die verfügbare und etablierte Technik (Erdgasfahrzeuge) direkt genutzt werden. Eine im Auftrag von Solar Fuel Ende 2009 in Stuttgart errichtete Demonstrationsanlage beim Forschungsinstitut ZSW läuft bereits erfolgreich, eine Anlage im größeren Leistungsbereich ist für 2012 geplant. "Unser Ziel ist es, ab 2014 serienmäßig Anlagen zu produzieren, die Ökostrom in erneuerbares Erdgas umwandeln", freut sich der Preisträger. Die Jury verleiht für diese richtungsweisende Entwicklung in der Kategorie "Umweltschonende Mobilität" und "Innovation" den Hauptpreis und ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.
Supermärkte mit eigenem Energiekonzept: Die Edeka-Gruppe setzt Akzente beim innovativen Einsatz von Gaswärmepumpen und erhält Hauptpreis in der Kategorie "Planung"
Gemeinsam mit der KKU Kälte-Klima-Umwelttechnik GmbH hat die Edeka-Gruppe ein Energiekonzept mit Gaswärmepumpen entwickelt, die sowohl mit der Primärenergie Erdgas als auch mit Bio-Erdgas betrieben werden können. Diese Geräte nutzen die Umweltwärme zum Heizen und sparen ca. 30 Prozent Energie gegenüber konventionellen Heiztechniken ein. Sie eignen sich auch zur Warmwasserbereitung und zur Kühlung. Insbesondere in Märkten, in denen Lebensmittel verkauft werden - ist diese Möglichkeit von Vorteil. Die Ressourcen schonenden Gaswärmepumpen kombinieren die heute verfügbaren Energiespartechniken wie Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpentechnik und Brennwerttechnik in einem Gerät. Das neue Energiekonzept soll ab sofort in Edeka-Supermärkten umgesetzt werden. In der Kategorie "Planung, Forschung und Entwicklung" erhält die Edeka-Gruppe für diese Innovation den Hauptpreis und ein Preisgeld von 15.000 Euro.
Vorbildliche Umrüstung: Erdgas-Fuhrparks von UPS und CWS-boco gewinnen in der Kategorie "Umweltschonende Mobilität"
96.000 Fahrzeuge sind für den weltweit größten Paketdienst United Parcel Service unterwegs. Darunter sind mittlerweile schon über 1.880 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben - Tendenz steigend. UPS verfügt damit über die größte alternativ betriebene Fahrzeugflotte im privaten Transportwesen. Im Rahmen der alternativen Umrüstung wird ein großer Teil der Flottenfahrzeuge mit Erdgas betrieben.
Die CWS-boco, ein führendes Unternehmen der Textil- und Waschraumhygiene mit Textilbearbeitung, Wäschereien und Logistik, betreibt derzeit eine Fahrzeugflotte von etwa 700 Transportern. Bei den geleasten Fahrzeugen handelte es sich in der Vergangenheit um Dieselfahrzeuge. Im Rahmen von Neubeschaffungen sind davon mittlerweile 260 Erdgas-Fahrzeuge. Im Rahmen umfangreicher Marktstudien hat sich Erdgas im Vergleich zu Diesel und Benzin als sauberster Kraftstoff erwiesen, der außerdem auch wirtschaftlicher und ökologisch sinnvoller ist. Beide Unternehmen erhalten für ihr außergewöhnliches Engagement im Bereich "Umweltschonende Mobilität" eine Anerkennung in Höhe von 5.000 Euro.
Um innovative Visionen zum Thema "Energiemix 2050" ging es auch in der abschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von TV-Moderatorin Dunja Hayali. "50 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien bis 2050 ist durchaus machbar", weiß Prof. Dr. Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. "Entscheidend ist der Beitrag, den jede Branche und jeder Einzelne bereit sein wird zu leisten", so das Fazit der Professorin für Energieökonomie an der Hertie School of Governance weiter. Mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft wird die ASUE auch weiterhin Energiespartechniken den Weg in die praktische Anwendung ebnen.
Weitere Infos, Bild- und Videomaterial zu der Veranstaltung finden Sie ab sofort unter www.asue.de oder über das Pressebüro presse(at)asue.de.
?Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. ?wurde 1977 gegründet. Sie fördert vor allem die Weiterentwicklung und weitere Verbreitung sparsamer und umweltschonender Technologien auf Erdgasbasis. Dabei ist es vorrangiges ?Ziel, Energiespartechniken den Weg in die praktische Anwendung zu ebnen. Ob es um den Energieverbrauch geht, um die Begleitung von neuen Entwicklungen im Bereich der Erdgasgerätetechnik, um politische Entwicklungen, Fördermöglichkeiten, Kostenvergleiche verschiedener Heizsysteme, Vortragsveranstaltungen, Tipps zu Geräteanbietern, anschauliche Darstellung von komplexen technischen Zusammenhängen - seit über 30 Jahren ist die ASUE Informationsstelle für Architekten, Energieberater, Stundenten, Ingenieure, die Wohnungswirtschaft und alle Interessierten, die sich mit dem Thema Energie, Energieeinsparung und Umwelt intensiv auseinandersetzen.
Im Zwei-Jahres-Rhythmus vergibt die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. den "Preis der deutschen Gaswirtschaft für Innovation und Klimaschutz."
Um die Entwicklung richtungsweisender Projekte und beispielhafter Konzepte auf diesem Gebiet wirksam zu unterstützen, lobt die ASUE gemeinsam mit dem ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobilclub e. V.), dem BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) und der dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH) den renommierten "Preis der deutschen Gaswirtschaft für Innovation und Klimaschutz 2010" aus. Die 1980 ins Leben gerufene Auszeichnung würdigt neue, zukunftsweisende Ansätze zur Energieeinsparung und Emissionsminderung durch rationellen Energieeinsatz.
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