(ots) - "Die Deutsche Einheit ist eine einmalige
historische Leistung. Sie ist ein politischer Erfolg von der ersten
Stunde an, und sie ist auch ein wirtschaftlicher Erfolg, der
allerdings seine Zeit brauchte", so Prof. Dr. Hans Tietmeyer,
Bundesbankpräsident a. D. und Vorsitzender des Kuratoriums der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft in Berlin anlässlich des 20.
Jahrestags der Deutschen Einheit. Tietmeyer bekräftigt damit seine
Ansicht, dass die Deutschen mit Stolz auf das Erreichte schauen
könnten.
Noch heute würden sich viele in Ost und West über den Zustand der
DDR und ihrer Wirtschaft in den letzten Tagen der deutschen Teilung
täuschen. Das verstelle oft den Blick auf eine angemessene Würdigung
der Aufbauerfolge. Es sei zwar richtig, so Tietmeyer, dass
Ostdeutschland zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch nicht
vollständig das wirtschaftliche Niveau der westdeutschen Bundesländer
erreicht habe und die Arbeitslosenquote noch über der des Westens
liege. Es sei aber ebenso richtig, dass die Arbeitslosigkeit in den
neuen Bundesländern seit 2006 überdurchschnittlich stark sinke. Dies
gehe einher mit der hohen Produktivitätssteigerung der Unternehmen im
Osten, der vor allem in den vergangenen zehn Jahren moderaten
Lohnentwicklung und der inzwischen dynamisch wachsenden Industrie-,
Dienstleistungs- und Wissenschaftszentren wie Dresden, Leipzig,
Erfurt und Potsdam.
Tietmeyer: "Für mich spricht alles dafür, dass sich diese
beeindruckende Erfolgsgeschichte Ost nicht nur fortsetzen wird,
sondern in Zukunft noch weiter an Dynamik gewinnt."
Professor Hans Tietmeyer ist Kuratoriumsvorsitzender der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Prof. Tietmeyer
leitete im Frühjahr 1990 als Sonderberater des Bundeskanzlers die
westdeutsche Verhandlungsdelegation zur Vorbereitung der
Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion der Bundesrepublik und der
DDR. Der frühere Finanzstaatssekretär trat 1990 in das Direktorium
der Bundesbank ein und war von 1993 bis 1999 deren Präsident.
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