(ots) - Die Zahl der Arbeitslosen könnte schon bald unter
drei Millionen sinken. Das ist eine gute Nachricht. Jetzt aber gleich
den "goldenen Herbst" auszurufen, wie es Wirtschaftsminister Brüderle
(FDP) tut, ist definitiv zu früh. Zum Jahresende sagen
Konjunkturforscher schon wieder ein gedrosseltes Wachstums-Tempo
voraus. Das dürfte auch die Arbeitskräfte-Nachfrage bremsen.
Allein in NRW waren im September 50 500 Menschen in
Wiedereinstiegs-Seminaren und weitere 42 500 in beruflichen
Weiterbildungen untergebracht. Tendenz steigend. Diese Menschen
tauchen nicht in der Arbeitslosen-Statistik auf. Ebenso die
Kurzarbeiter, deren Zahl zwar schrumpft. Aber gerade erst verlängerte
der Bundesrat die Regelungen. Ganz zu schweigen von
Zeitarbeitsfirmen, die knapp 35 000 Jobs in NRW anboten.
Auch wenn parallel die Zahl der sozialversicherungspflichtigen
Vollzeit-Stellen wächst: Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist in
hohem Maße auch mit dem Wandel in der Arbeitswelt zu erklären.
Befristete Verträge und Niedriglohnjobs schönen die Statistik, lösen
aber langfristig nicht die Probleme des Arbeitsmarkts.
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