(ots) - Gesunder Wohnungsmarkt, aber auch trister
Leerstand: Preise und Mieten für Wohneigentum in den neuen
Bundesländern weisen 20 Jahre nach der deutschen Einheit enorme
regionale Unterschiede auf. Während sich städtische Gebiete
vielerorts positiv entwickelt haben, liegen die Immobilienmärkte in
den ländlichen Regionen Ostdeutschlands oft brach. Zu diesem Ergebnis
kommt eine aktuelle Analyse der Miet- und Kaufpreise von
ImmobilienScout24, Deutschlands größtem Immobilienportal.
Bei den Quadratmeterpreisen für Immobilien von Mecklenburg bis
Sachsen zeichnet sich ein eindeutiges Bild: In den Städten, wie
Berlin, Potsdam, Jena und Dresden, sowie in attraktiver Lage,
insbesondere an der mecklenburgischen Ostseeküste, kostet
Wohneigentum heute mindestens doppelt so viel wie auf dem Land.
Spitzenreiter bei den Immobilienpreisen ist Potsdam. Dort kostet der
Quadratmeter im Schnitt schon über 2.100 Euro. In den ländlichen
Regionen, vor allem Sachsen-Anhalts und in Teilen Thüringens, liegen
die durchschnittlichen Quadratmeterpreise hingegen deutlich unter 900
Euro. Mancherorts wird hier die Marke von 700 Euro bereits
unterschritten. Lediglich im östlichen und südlichen Brandenburg
liegt das Preisniveau noch etwas höher.
Diese Situation spiegelt sich auch im ostdeutschen Mietmarkt
wider. Auch hier zählen vor allem die urbanen Regionen zu den
Gewinnern. Während auf dem Land die durchschnittlichen Angebotsmieten
vielerorts weit unter 5 Euro liegen, wird in manchen Städten die
Sieben-Euro-Marke deutlich überschritten. Im direkten Städtevergleich
sind Jena, Potsdam, Falkensee, Greifswald und Radebeul die Top-Fünf
bei den Mietpreisen in den neuen Bundesländern. Spitzenreiter ist
Jena. Dort werden derzeit bei einer Neuvermietung durchschnittlich
7,69 Euro pro Quadratmeter fällig, in Potsdam müssen Mieter mit 7,53
Euro rechnen.
"20 Jahre nach der deutschen Einheit zählen vor allem die Städte
zu den deutlichen Gewinnerregionen. Auf dem Land hingegen kann von
blühenden Landschaften vielerorts keine Rede sein", urteilt Michael
Kiefer, Leiter Immobilienbewertung bei ImmobilienScout24. "Viele
ländliche Regionen in den neuen Bundesländern haben in den letzten
beiden Jahrzehnten einen oft schmerzhaften Strukturwandel durchlebt.
Die hohe Arbeitslosigkeit hat zu einem Rückgang der Bevölkerung
geführt, der sich katastrophal auf die betroffenen Immobilienmärkte
auswirkt. Ein weiterer Preisverfall ist dort nicht auszuschließen."
Für die aktuelle Untersuchung der Miet- und Kaufpreise in den
neuen Bundesländern wurden über 900.000 Wohnungen und Häuser
analysiert, die im Zeitraum vom 01.01.2009 bis zum 30.06.2010 bei
ImmobilienScout24 inseriert waren.
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