(ots) -
Knapp zwei Drittel der Ärzte ist überzeugt, dass Selektivverträge
intelligente Versorgungslösungen fördern und die Behandlungssituation
für Patienten verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Umfrage unter sowohl klinisch tätigen als auch niedergelassenen
Ärzten des Meinungsforschungsinstituts Psychonomics im Auftrag des
forschenden Arzneimittelherstellers Janssen-Cilag. Dabei setzen die
Leistungserbringer mehrheitlich auf regional zugeschnittene und
dezentral verhandelte Verträge.
Von den im August 2010 rund 370 befragten Ärzten hat etwa die
Hälfte bereits Erfahrungen mit Selektivverträgen - fast 70 Prozent
davon waren regional ausgehandelt. Nach rund 62 Prozent der Befragten
spielen Selektivverträge ihre Vorteile besonders dann aus, wenn sie
auf regionale Besonderheiten zugeschnitten sind. Bundesweit
einheitliche Regelungen befürworten nur 46 Prozent und werden von
mehr als der Hälfte abgelehnt. Für zentrale Vertragsverhandlungen
sprechen sich weniger als die Hälfte der befragten Ärzte aus, während
57 Prozent regionale Verhandlungen mit den relevanten Akteuren
begrüßen.
"Bei der aktuellen politischen Debatte hat mich die große
Akzeptanz von Selektivverträgen sehr positiv überrascht", kommentiert
Franz Knieps, Politikberater und ehemaliger Abteilungsleiter im
Bundesgesundheitsministerium, die Umfrageergebnisse. "Meiner Meinung
nach liegt es auf der Hand, dass komplexe Selektivverträge stärker
auf regionale Versorgungsprobleme fokussieren und damit auch lösen
können." Im Gesetzentwurf zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes
(AMNOG) werden zurzeit zentrale bundesweite Vertragsverhandlungen mit
dem Spitzenverband der Krankenkassen diskutiert. "Meiner Meinung nach
versäumt die Politik aktuell die Gelegenheit, mit mehr Wettbewerb und
dezentralen Vertragsverhandlungen mögliche Effizienzreserven im
Gesundheitssystem auszuschöpfen," ergänzt Knieps.
Nur jeder zehnte Arzt gibt an, in die Entwicklung von
Selektivverträgen bereits involviert gewesen zu sein. Als
unverzichtbare Akteure in den Verhandlungen werden Ärzteverbände (63
%) und Krankenkassen (51 %) gesehen. Sehr zurückhaltend urteilen
Ärzte über die Beteiligung von Gesundheitsunternehmen, wie
Arzneimittelhersteller, und Management-Gesellschaften. "Die
Leistungserbringer sehen Gesundheitsunternehmen mit ihren tradierten
Aufgabenbereichen und empfinden eine Beteiligung von
Wirtschaftunternehmen an Versorgungsverträgen ungewohnt," erläutert
Knieps. "Ich gestehe den Ärzten diese Skepsis durchaus zu, doch
empfehle ihnen, auch die Chancen zu sehen und den Blick für neue
Optionen zu öffnen."
Dass Selektivverträge helfen, Effizienzreserven zu heben, davon
ist die große Mehrheit der Befragten überzeugt. Drei von vier
Befragten urteilen, dass die Nutzung und Optimierung regionaler
Strukturen einen großen Einfluss darauf hat. Damit besitzt dieser
Faktor unter allen angesprochenen die höchste Relevanz. Hans Wormann,
Mitglied der Geschäftsleitung von Janssen-Cilag, plädiert dafür,
zukünftig weiterhin regionale Vertragsverhandlungen zu stärken:
"Zentrale für ganz Deutschland geschlossene Vereinbarungen, wie von
einigen Beteiligten gefordert, werden den unterschiedlichen
Voraussetzungen der einzelnen Versorgungsregionen in Deutschland
nicht gerecht. Im Gegenteil, Vereinbarungen ohne Beachtung regionaler
Besonderheiten führen dazu, bewährte Strukturen unberücksichtigt zu
lassen." Janssen gibt seit mehr als 15 Jahren mit der
Delphi-Studienreihe* Impulse zur Gestaltung des Gesundheitswesens.
Die detaillierten Umfrageergebnisse sowie das Interview mit Franz
Knieps sind unter www.janssen-cilag.de/partnerschaft veröffentlicht.
*) Seit 1994 initiiert Janssen-Cilag die Delphi-Studienreihe zur
Zukunft des Gesundheitswesens. Ziel dieser Studienreihe und der
aktuellen Umfrage ist es, Impulse für die Diskussion um eine
bedarfsgerechte und finanzierbare medizinische Versorgung zu geben.
Weitere Informationen unter www.delphi-studienreihe.de .
Ãœber Janssen
Janssen gehört zu den führenden forschenden Pharmaunternehmen in
Deutschland und ist spezialisiert auf die Bereiche Frauenheilkunde
(Gynäkologie), Hauterkrankungen (Dermatologie), Infektiologie und
Virologie, Krebserkrankungen (Onkologie), Lungenerkrankungen
(Pneumologie), Narkose (Anästhesie) und Schmerz, Nervenheilkunde
(Neurologie) und Psychiatrie, Nierenheilkunde (Nephrologie),
Pilzerkrankungen (Mykologie), sowie Urologie. Darüber hinaus gehören
Arzneimittel aus dem Bereich der Biotechnologie zur Produktpalette.
Ein weiterer Kompetenzbereich ist die Veterinärmedizin. Fünf der
Substanzen aus der Janssen Forschung stehen auf der Liste der
unverzichtbaren Arzneimittel der WHO.
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Janssen-Cilag GmbH
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