(ots) - Für ihr Buch "Markt ohne Moral - Das Versagen
der internationalen Finanzelite" hat Susanne Schmidt den Deutschen
Wirtschaftsbuchpreis 2010 gewonnen. Die Jury wählte es aus einer
Shortlist von zehn Titeln zum besten deutschsprachigen
Wirtschaftsbuch des Jahres. Zum ersten Mal in der Geschichte des
Preises wurde eine Frau prämiert. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.
"Die Jury war sich einig, dass 'Markt ohne Moral' den
Wirtschaftsbuchpreis klar verdient hat", sagte Hermann-Josef Knipper,
stellvertretender Chefredakteur des Handelsblatts und
Jury-Vorsitzender. "Sie erklärt leicht verständlich, sachlich und
niemals polemisch, wie es zum Beinahe-Kollaps des internationalen
Bank- und Finanzsystems kommen konnte und welche strukturellen und
regulatorischen Vorgaben künftig eine solche Zuspitzung verhindern",
ergänzte Stefan Eikelmann, Sprecher der Geschäftsführung der
Strategieberatung Booz & Company, bei der Preisverleihung in
Frankfurt. "Susanne Schmidts Buch passt perfekt zum Motto des
Wirtschaftsbuchpreises 'Wirtschaft verstehen'", so Juergen Boos,
Direktor der Frankfurter Buchmesse.
Die promovierte Volkswirtin Susanne Schmidt, die über 30 Jahre in
London beschäftigt war, beschreibt die Finanzkrise und ihre Folgen
aus doppelter Perspektive: als versierte Insiderin mit klarem, oft
unbequemen Urteil und als "normale" Bürgerin, die sich fragt, wie es
zur Krise kam. Diese Mischung von verständlich geschriebener
Finanzexpertise und persönlichen Eindrücken überzeugte die Jury. Ihr
Fazit zwei Jahre nach dem Höhepunkt der Krise: "Ich bin enttäuscht.
Ansätze zu Neuregulierungen werden diskutiert, es wird viel geredet,
aber nicht viel getan", so die Tochter von Alt-Bundeskanzler Helmut
Schmidt.
Den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis haben die Partner Handelsblatt,
Booz & Company und die Frankfurter Buchmesse 2007 ins Leben gerufen,
um die deutschsprachige Wirtschaftsliteratur zu fördern. Die
Initiatoren wollen die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der
Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen und einen
Beitrag zur ökonomischen Bildung in der Gesellschaft liefern. Deshalb
sind guter Stil und leichte Lesbarkeit wichtige Kriterien.
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