(ots) - Viele Menschen und Kommunen beschäftigt derzeit die
Frage, wie sich die Mobilfunkimmissionen durch den Ausbau der
LTE-Netze verändern. "Mit dem Ziel, bereits im Vorfeld eines
flächendeckenden LTE-Netzausbaus konkrete Messdaten zu den
LTE-Mobilfunkfeldern zu ermitteln, hat das IZMF im Sommer 2010 eine
Pilotstudie in Auftrag gegeben", erläutert Dagmar Wiebusch,
Geschäftsführerin des IZMF. Die Durchführung dieser Studie zur
messtechnischen Erfassung der LTE-Immissionen liegt beim renommierten
Institut für Mobil- und Satellitenfunktechnik (IMST). Sie ist
international eine der ersten Studien dieser Art. Untersucht werden
insgesamt sieben LTE-Sendeanlagen, davon fünf im Testbetrieb in
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sowie zwei
LTE-Sendeanlagen in Brandenburg und Bayern im realen Pilotbetrieb.
Ohne leistungsfähigen Zugang zum Internet ist eine Teilhabe am
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben heute kaum mehr
möglich. Vor diesem Hintergrund setzt die deutsche Bundesregierung
zur Standortsicherung auf den schnellen Ausbau der neuen
Mobilfunktechnologie LTE (Long Term Evolution). Neben mehr Kapazität
und Tempo für das mobile Internet soll LTE vor allem schon bald
ländliche Gebiete funkgebunden mit schnellem Internet versorgen. Die
höchste Priorität haben dabei Gemeinden ohne Breitbandanschluss, die
sogenannten "weißen Flecken".
Konkrete Messdaten schaffen Transparenz
Schon seit 2003 gibt das IZMF regelmäßig landesweite Messreihen in
Auftrag. Für die im Nahbereich von GSM- und UMTS-Anlagen auftretenden
Immissionen liegen bis heute mehrere Tausend Messergebnisse vor. Sie
zeigen, dass der Mobilfunk trotz der permanenten Verdichtung der
Netze die geltenden Grenzwerte bisher nur zu einem Bruchteil
ausschöpft.
Für LTE-Basisstationen gelten, wie für alle Mobilfunksendeanlagen,
die gesetzlichen Grenzwerte der 26. Verordnung des
Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV). "Ãœber die konkret
auftretenden Immissionen durch LTE-Basisstationen ist derzeit
allerdings noch wenig bekannt", gibt Dagmar Wiebusch zu bedenken. Wie
weit die Grenzwerte im Nahbereich durch LTE-Sendeanlagen ausgeschöpft
werden, ist daher eine der zentralen Fragestellungen der Studie.
"Bei der Ermittlung der Immissionen haben wir besonderes Augenmerk
darauf gelegt, dass über die LTE-Sendeanlagen derzeit nur ein
geringes Verkehrsaufkommen abgewickelt wird. Sämtliche Messdaten
werden daher auf eine maximal mögliche Vollauslastung der LTE-Anlagen
hochgerechnet. So stellt das Verfahren eine zuverlässige Abschätzung
der künftig zu erwartenden Immissionen sicher", erklärt Dr. Christian
Bornkessel, Projektleiter beim IMST.
Signifikante Steigerung der Datenübertragungsraten
Die LTE-Technologie ist technisch gesehen der Nachfolger der
UMTS/HSPA (High Speed Packet Access) Mobilfunktechnologie. LTE
ermöglicht eine signifikante Steigerung der Datenübertragungsrate von
bis zu 100 Megabit (MBit) pro Sekunde in Verbindung mit sehr kurzen
Antwortzeiten. Wie schon bei der Einführung von UMTS werden auch für
LTE neue Frequenzen benötigt. Im Wesentlichen stehen hierfür zwei
Frequenzbereiche zur Verfügung: Der durch die Digitalisierung des
Rundfunks frei gewordene Bereich um 800 MHz (790 - 862 MHz), der auch
als "Digitale Dividende" bezeichnet wird, sowie der Bereich um 2600
MHz (2500 - 2690 MHz). Ihre Versteigerung durch die Bundesnetzagentur
ging am 20. Mai 2010 zu Ende. Jeder der vier in Deutschland aktiven
Mobilfunknetzbetreiber hat Frequenzblöcke ersteigert und beginnt
derzeit mit dem Aufbau der LTE-Netze.
Öffentliche Präsentation der Ergebnisse
Nach Abschluss aller Messungen und Auswertung der gewonnenen Daten
präsentiert das IZMF die Ergebnisse der Pilotstudie am 10.11.2010 in
München im Rahmen einer Pressekonferenz. Darüber hinaus sind für 2011
bundesweit Workshops für kommunale Mandatsträger und Mitarbeiter
kommunaler Verwaltungen geplant.
Die Messergebnisse und ihre Bewertung aus technischer und
biologischer Sicht wie auch alle Informationen zum Messverfahren
stehen nach Abschluss der Messreihe unter www.izmf.de auf der
Webseite des IZMF zum Download bereit.
Ãœber das IZMF
Das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) ist Ansprechpartner für
Bürgerinnen und Bürger, Medien sowie öffentliche und private
Einrichtungen zum Thema mobile Kommunikation. Es ist ein
eingetragener, gemeinnütziger Verein, der von den
Mobilfunknetzbetreibern gegründet wurde. Weitere Infos zum Thema
Mobilfunk bietet das IZMF unter der gebührenfreien Hotline 0800/330
31 33 oder unter www.izmf.de .
Pressekontakt:
Informationszentrum Mobilfunk e.V.
Daniela Rechenberger, Pressesprecherin
Hegelplatz 1, 10117 Berlin
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