PresseKat - Pinot Noir aus Neuseeland. Spitzenweine vom schönsten Ende der Welt.

Pinot Noir aus Neuseeland. Spitzenweine vom schönsten Ende der Welt.

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(firmenpresse) - Der Pinot Noir

Über Pinot Noir (kurz: Pinot) wird sehr viel gesprochen, dafür wie auch dagegen. Man kann sagen, dass Pinot die kontroverseste aller Rebsorten ist. Und das hat vielerlei Gründe. Denn Pinot hat auf der einen Seite wahre Verehrer, die bereit sind, Spitzenpreise für eine gute Flasche dieses Weines zu zahlen. Auf der anderen Seite aber stehen die Kritiker, die im Pinot nicht einmal einen richtigen Rotwein erkennen wollen. Wenn man aber den Markt sprechen lassen will, dann kann man ganz
einfach sagen: Pinots sind die teuersten aller Weine. Einen Grund wird das ja haben, denn wer sollte bis zu 18.000 EUR für eine Flasche neuen Jahrgangs eines Romanée-Conti bezahlen, wenn er den Wein nicht hoch schätzen würde?

Ursprünglich stammt die Pinot-Rebe aus dem Burgund, weswegen sie in deutschsprachigen Regionen auch als Spätoder Blauburgunder bezeichnet wird. Sie ist eine sehr alte Kulturpflanze, deren wirkliche Herkunft letztendlich noch immer nicht gesichert ist - vermutlich stammt sie direkt von Wildreben ab, die wahrscheinlich von griechischen oder phönizischen Händlern nach Frankreich gebracht wurden.

Eigentlich ist die Pinot Noir-Rebe der Albtraum des Winzers. Aufgrund ihrer dünnen Schalen und dem ungünstigen Wachstumszyklus, die sie anfällig für Krankheiten und Klimaschwankungen machen, gilt diese Rebe als wahre Herausforderung für den Weinbauer. Und auch im Weinkeller muss man Meisterleistungen vollbringen, damit der Wein eine dunkle Farbe erhält und seine diffizile Komplexität entfalten kann. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, warum sich die Önologen so gerne an diesem Wein versuchen.

Um gute Ergebnisse zu erzielen zu können, benötigt diese Traube zwar reichlich Sonne, aber auf keinen Fall hohe Temperaturen, die die Farbpigmente und etliche der fragilen Aromen zerstören. Außerdem sollte der Boden möglichst kalkhaltig sein. Und eben diese Bedingungen herrschen in nur ganz wenigen Regionen der Welt vor. Neben Burgund ist das noch in Oregon oder in Nord-Kalifornien gegeben. Und eben in allen südlichen Regionen Neuseelands. Wie kaum eine andere Weinnation bietet Neuseeland optimale Voraussetzungen, um Pinot Noir auf Weltklasseniveau erzeugen zu können.





Und da ist sie wieder, die Kontroverse. Denn die Voraussetzungen für guten Wein zu haben, heißt ja noch lange nicht, auch wirklich guten Wein herzustellen. Und so gibt es Stimmen, die immer noch sagen, neuseeländische Pinots seien fürchterlich überpreist. Allerdings mehren sich auch die Stimmen, die den wahren Wert dieser Weine zu schätzen wissen. Und mit einem Seitenblick nach Frankreich muss man sagen, dass Neuseeland wahre Schnäppchen bietet, nämlich durchaus einige Rotweine von Weltniveau, die sich auch hinter den besten Burgundern nicht zu verstecken brauchen - und die ja selbst auch genauso im Kreuzfeuer der Kritik stehen, übrigens schon seit Jahrhunderten.

Vielleicht sagen wir es deutlich: Ãœber Wein wird manchmal zu viel geredet, dabei sollte er doch manchmal besser schweigend genossen werden.

Interessanterweise hat Neuseeland viele Regionen, in denen sich grandiose Pinots gewinnen lassen. Grundsätzlich sind alle Regionen mit viel Sonne und gleichzeitiger Kühle geeignet. Das wären Regionen um Martinborough und südlich davon. Und tatsächlich ist es fast müßig, diese Regionen gegeneinander zu bewerten, denn alle haben ihren eigenen Charakter - ihr eigenes Terroir -, aber auf höchstem Niveau.

Neuseeland bietet beste Voraussetzungen

In Martinborough beispielsweise haben die Hersteller Ata Rangi, Martinborough Vineyards, Palliser Estate und Te Kairanga längst schon auch international für ihre Pinots Renommee erlangt. Nachdem die eigentlichen Martinborough Terraces aber bereits vollständig mit Wein angebaut sind, weicht man mehr und mehr in die weiter südöstlich gelegenen Täler oder ins etwas höher gelegene Wairarapa aus.

Allerdings hat die Region ein signifikantes klimatisches Problem mit Frühjahrsfrösten. Bei jedem Frostalarm, kann man hier ein beeindruckendes Schauspiel erleben: In den frühen Morgenstunden rücken dutzende Helikopter von überall her aus und fliegen tief über die Weingärten, um mit ihren Rotoren die wärmere Luft aus höheren Luftschichten nach unten zu drücken und den Bodenfrost damit zu vertreiben. Martinborough hat mittlerweile auch die höchste Dichte an sogenannten Windmaschinen, die denselben Effekt haben sollen, jedoch zum Scheitern verurteilt sind, sobald die kalte Luftschicht insgesamt dicker ist als die Maschinen hoch sind. Und so gibt es jedes Jahr aufs Neue ein banges Warten ob und wann der Frost kommt. Nicht wenige Winzer sind bereits durch Frostschaden in mehreren Jahren hintereinander zum Aufgeben gezwungen worden.

In Marlborough ist die klimatische Lage vielleicht nicht ganz so kritisch, aber trotzdem ist man im Frühjahr sehr wachsam. Hier ist die Liste an Topherstellern fast endlos und hier wird auch der meiste Pinot Noir Neuseelands produziert. Neuseelands größter Hersteller, die zur französischen Pernod Ricard Gruppe gehörende "Montana Wines", hat hier riesige Anbauflächen an Pinot Noir gepflanzt und ist damit
auch weltweit der größte Hersteller für diese Rebsorte. Allerdings endet der größte Teil davon nicht als Rotwein, sondern in Form von Methode Traditionelle als "Lindauer", also als Schaumwein. Der qualitativ herausragende Hersteller in dieser Region ist wahrscheinlich die Schweizer Fromm-Familie, die sich ganz auf die Rotweinherstellung in dieser Region konzentriert und mit dem La Strada oder dem Fromm"s Vineyard Pinot alljährlich und zuverlässig einen der ganz großen Pinots auf den Markt bringt.

Auch in der benachbarten Nelson Region, die zu unrecht immer im Schatten Marlboroughs steht, gibt es grandiosen Pinot Noir, wie beispielsweise Neudorf mit seinem Moutere beweist, der in Neuseeland als einer der wenigen den "super classic" Status besitzt. Die klimatischen Voraussetzungen sind mit denen des Marlborough nahezu identisch, die Böden sind vielleicht ein wenig von anderer mineralischer Komposition, was den Weinen eine gute Struktur und das gewisse Etwas verleiht.

In der an der südlicheren Ostküste gelegenen Canterbury Region rund um Christchurch tut sich besonders die Unterregion Waipara hervor. Eigentlich sollte die Region auf Riesling spezialisiert sein, allerdings zählen beispielsweise die Pinots von Pegasus Bay zur Weltelite und auch Muddy Water ist nicht weit davon entfernt. Das Mikroklima, das durch die Einbettung zwischen zwei Bergketten entsteht, ist nahezu ideal: es schützt vor der Kälte wie auch vor den starken Regenfällen, die von Westen her kommen und vorher abregnen, sodass man hier künstlich bewässeren kann:
Dies ist der Idealfall für einen Pinot-Winzer, der damit die Wasserzugabe für jede Rebe perfekt steuern kann.

Central Otago - "Home of the Pinot"

Eine Sonderstellung nimmt die Region Central Otago ein. Nicht nur, dass man hier eine der beeindruckendsten Landschaften Neuseelands vorfindet, die Region ist auch die einzige, die man als kontinental bezeichnen könnte. Schroffe Ebenen sind eingebettet in hohe, schützende Gebirgsketten. Diese Region bezeichnet sich als die südlichste Weinregion der Welt und als "New Zealand"s Home of the Pinot". Tatsächlich hat man sich hier weitgehend auf Pinot Noir spezialisiert und erzielt hervorragende Ergebnisse. Hier ist beispielsweise "Felton Road" zu Hause, die vollständig auf biodynamischen Anbau umgestellt haben. Felton Roads Pinots werden in mehr als der Hälfte aller drei Sternerestaurants der Welt gereicht und sind damit Botschafter dessen, was aus dieser Region noch zu erwarten ist. Einige andere Hersteller wie Wild Earth, Rippon Vineyard und Chard Farm haben weltweit bereits mehr als nur Achtungserfolge erzielt, ja mit der London International Wine Show und anderen Weinvergleichen die größten internationalen Verkostungen gewonnen (wo allerdings die Grand Crû Hersteller aus Frankreich in der Regel nicht antreten, aus welchen Gründen auch immer). Einige Wagemutige sprechen mittlerweile von Central Otago als vielleicht die zukünftig beste Pinot Noir-Region der Welt, was aber wie immer in einer aufgeregten Pro- und Contradiskussion münden wird. Das Potenzial ist jedenfalls einzigartig, auch wenn nicht jeder Hersteller bereits das Optimum erzielt hat oder unbedingt den Spitzenpreis wert ist, den er verlangt. Ein wenig zu oft orientiert sich die Preisfindung für einen Wein an dem, was der renommierte Nachbar vielleicht gerade verlangt. Aber mit der Zeit wird sich die Spreu vom Weizen trennen.

Der Anfang des Weinbaus in Central Otago war allerdings steinig, auch wenn er vergleichsweise weit - sogar bis ins 19. Jahrhundert - zurückreicht. Für lange Zeit hielt man diese Region als zu kalt für vernünftigen Weinbau. Schon in den 70er Jahren des 20. Jahrhundert wagte man sich an den Pinot Noir, allerdings standen zu dieser Zeit noch nicht die geeigneten Pflanzen-Klone für die Region zur Verfügung. Und als man auch noch die Reblaus aus den USA einführte, sah es einige Zeit sehr schlecht für den kommerziellen Weinbau in Central Otago aus. Die Einführung der passenden Pflanzen auf veredelten Wurzelstöcken in den 1990er-Jahren führte schließlich zum Durchbruch und zu einem typisch neuseeländischen Boom, der trotz aller Kritik weltweit Aufmerksamkeit erregt und wahrscheinlich den Grundstein für die zweite neuseeländische Kultrebsorte nach Sauvignon Blanc darstellt.

Mittlerweile nimmt Pinot Noir fast 17 Prozent der Rebfläche Neuseelands ein (nur ca. 12 Prozent im Jahr 2000). Damit ist diese Rebsorte die Nummer 2 nach Anbaufläche. Beim Ertrag muss sie sich aber noch dem Chardonnay geschlagen geben, der ungleich ertragreicher je Hektar ist. Seit dem Jahr 2001 hat sich der Anbau von Pinot Noir fast verdreifacht.
Ob die Tendenz allerdings so weiter geht, steht noch in den Sternen, denn nach wie vor gilt der Anbau von Pinot trotz hoher Preise als nicht sonderlich rentabel. Der derzeitige Pinot Noir-Boom hat zumindest geholfen.

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Datum: 22.10.2010 - 09:31 Uhr
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