(ots) - Anlässlich der aktuellen Daten zum Rückgang der
Arbeitslosenzahlen erklärt Adolf Bauer, Vorsitzender des
Sprecherrates des Deutschen Behindertenrates (DBR):
Arbeitslose schwerbehinderte Menschen profitieren unzureichend vom
Aufschwung. Entgegen der allgemeinen Arbeitslosigkeit, die im
Vergleich zu den Vorjahresmonaten stetig sinkt, steigt diese bei
schwerbehinderten Menschen an. Im Oktober 2010 waren 5,1 Prozent mehr
schwerbehinderte Menschen arbeitslos als im Vorjahresmonat. Die
allgemeine Arbeitslosigkeit hingegen sank im gleichen Zeitraum um 8,8
Prozent.
In der gegenwärtigen Aufschwungdebatte dürfen schwerbehinderte
Menschen nicht ausgeblendet werden. Behinderte und schwerbehinderte
Menschen gehören schon aus Gründen der Solidarität mit in den Focus
der Arbeitsmarktpolitik. Denn seit Jahren liegt die Arbeitslosenquote
bei schwerbehinderten Menschen erheblich über dem allgemeinen
Durchschnitt. Im Jahr 2008 betrug sie 14,9 Prozent, während sie bei
nicht behinderten Menschen unter 9 Prozent lag.
Der Deutsche Behindertenrat fordert deshalb eine aktive
Arbeitsmarktpolitik zugunsten schwerbehinderter Menschen. Die
Arbeitgeber müssen ihrer Beschäftigungspflicht umfassend nachkommen.
Zudem müssen die Beratungs- und Vermittlungsstrukturen im Bereich der
Bundesagentur für Arbeit und der SGB-II-Träger weiter verbessert
werden, um den besonderen Bedürfnissen behinderter arbeitsloser
Menschen Rechnung zu tragen.
V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs
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