Alltagskonflikte haben oft überhaupt keine tiefgründigen Hintergründe. Sie ergeben sich einfach aus der Nähe, die Familienmitglieder miteinander haben. Denn Nähe erzeugt Reibung. Alltagskonflikte kennt jede Familie. Reibereien im Alltag, das ist familiärer Alltag. Wiederholen sich jedoch bestimmte Alltagskonflikte regelmäßig zwischen den immer gleichen Geschwistern, ohne dass sich eine Befriedung einstellt, kann es sinnvoll sein, einmal genauer hinzuschauen. Hier und da führen unsere überfordernden oder sich widersprechenden Vorstellungen von Familie und Zusammenleben zu untergründigen Störungen, die sich dann in Alltagskonflikten zeigen.
(firmenpresse) - Alltagskonflikte haben oft überhaupt keine tiefgründigen Hintergründe. Sie ergeben sich einfach aus der Nähe, die Familienmitglieder miteinander haben. Denn Nähe erzeugt Reibung. Alltagskonflikte kennt jede Familie. Reibereien im Alltag, das ist familiärer Alltag. Wiederholen sich jedoch bestimmte Alltagskonflikte regelmäßig zwischen den immer gleichen Geschwistern, ohne dass sich eine Befriedung einstellt, kann es sinnvoll sein, einmal genauer hinzuschauen. Hier und da führen unsere überfordernden oder sich widersprechenden Vorstellungen von Familie und Zusammenleben zu untergründigen Störungen, die sich dann in Alltagskonflikten zeigen.
Einmal verfestigte Konflikte laufen oft nach bestimmten Interaktionsmustern ab. So nehmen unter Umständen Familienmitglieder im Konfliktgeschehen immer wieder dieselben Positionen ein. Durch dieses Verhalten zwingen sie die anderen zu voraussagbaren Reaktionen, so dass fest eingefahrene Kommunikationszyklen entstehen.
Die einmal gefundenen Positionen werden dann häufig beibehalten, weil sie schon so oft zum Erfolg führten. So zwingt z. B. der Ankläger andere Menschen zu einem bestimmten Verhalten, indem er sie in Angst versetzt, während der Beschwichtiger dieses durch Hilflosigkeit erreichen mag. In lebendigen und aneinander interessierten Beziehungszusammenhängen werden solche verhärteten Rollenmuster regelmäßig verflüssigt. Um eine solche Verflüssigung zu unterstützen,
ist es gut, wenn Eltern ihre Kinder in Alltagskonflikten darauf aufmerksam machen, wie sie miteinander umgehen und wenn sie sie auf Alternativen hinweisen.
Dabei kommt es auf die richtige Dosis an. Wenn Eltern zuviel pädagogisieren, schalten ihre Kinder auf Durchzug.
Lassen Sie ihnen deshalb Raum für Wendemanöver! Helfen Sie ihnen dabei, zu begreifen, dass es in einem Konflikt die Fähigkeit braucht, die eigene Position im richtigen Moment um der Sache willen loslassen zu können und die eigene Rolle preiszugeben.
Zunächst gehört Mut dazu, so zu handeln. Wer es aber schon häufiger erlebt hat, wie dieses Vorgehen weiter führt, der wird immer wieder darauf zurückgreifen, wenn ihm an Lösungen und am Miteinander gelegen ist.
Die Inhalte mancher Familienkonflikte, die sich täglich ihre Anlässe suchen, befrieden sich erst nach 10 oder 15 Jahren. Familienmitglieder differenzieren sich aneinander, miteinander und gegeneinander aus und gewinnen dadurch ihre wahre Gestalt. Sie verhelfen sich gegenseitig zu vielen gemeinsamen, jedoch subjektiv unterschiedlich erlebten Erfahrungen, zu aufleuchtenden Seeleneindrücken und zu inneren Handlungs- und Wertevorstellungen. Aus dem „Miteinandersein“ entwickeln sich Vorstellungen von sich und der Welt. Sie erfahren sich im „Miteinandersein“ eingebunden in ein Größeres. Es ist ein beständiger Prozess, an dem im Übrigen auch die Eltern beteiligt sind und den man nicht einfach stoppen kann. Konflikte müssen als Wirklichkeit anerkannt werden. Wer konstruktiv mit ihnen umgehen will, versucht sie achtsam wahrzunehmen, wird seinen Blick darauf schulen und alles dafür tun, dass sich die tatsächlichen Inhalte eines Konfliktes erschließen. Für ihn ist es selbstverständlich sich in Geduld zu üben, um dem Konflikt die Zeit zu lassen, die er braucht, um sich in seinem tieferen Wollen zu erschließen. Während Eltern zumeist unendlich viel Geduld bei der Förderung körperlicher und sprachlicher Fertigkeiten haben und mit großem Eifer die klassische Bildung von Kindern fördern, lehren sie ihre Kinder sehr viel seltener, wie man richtig kommuniziert und zuhört oder wie man Probleme konstruktiv löst und Ich-Du-Beziehungen eingeht. In einer immer differenzierteren und unüberschaubareren Welt ist das zwar verständlich. Es entstehen leicht das Bedürfnis und der Wunsch nach einfachen Lösungen, nach Ratschlägen und Rezepten oder einfach nach dem „Helfer“, der einem etwas abnimmt oder als Heilsbringer die Erlösung bringt.
Das Leben, die Beziehungen oder auch das Menschsein als solches sind aber weder heil noch sind sie jemals konfliktfrei oder auch nur konfliktarm. Auch wenn unsere Sehnsucht durchaus darauf ausgerichtet sein mag. Es bleibt uns also nur die Kommunikation darüber und damit diese gelingt, muss sie geübt werden. Kommunikation will gelernt sein.
Hier können Eltern eindeutig einen Beitrag leisten für Ihre Geschwisterkinder.
Joachim Armbrust
Streit unter Geschwistern
So lösen Eltern erfolgreich Konflikte
128 Seiten
12,95 Euro
ISBN 978-3-332-01937-7
erschien Ende Februar 2007 im Urania Verlag
Mehr Infos: http://www.punkt-genau-seminare.de/pageID_4028462.html
Joachim Armbrust
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