(ots) - Revolution geht anders. Die rot-grüne
Landesregierung hat im Schulbereich drei Änderungen angeboten:
versuchsweise Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9),
Wiedereinführung der Grundschulbezirke und Gründung von
Gemeinschaftsschulen. Bei keinem der drei Angebote gibt es bisher
eine nennenswerte Nachfrage.
Die Aufhebung der Grundschulbezirke wird vor Ort dank einfacherer
Planung heute eher positiv bewertet. Da hat sich Rot-Grün gründlich
verschätzt. Die Rückkehr zu G9 ist für die Schulen kein Thema, weil
sie Planungssicherheit wollen und die Rolle rückwärts fürchten.
Grundschuleltern, deren Kinder G9 beträfe, wurden nicht gefragt.
Und bei der Gemeinschaftsschule? Da sind es vor allem ländliche
Kommunen, oft unter CDU-Führung, die schon in den Startlöchern
stehen. Aus ganz praktischen Gründen: Sie hätten sonst keine
weiterführende Schule mehr vor Ort. Da zählen Elternwünsche mehr als
ideologische Bedenken.
In Großstädten gibt es (noch) weniger praktische Zwänge. Deshalb
will man sich hier Zeit nehmen für eine gründliche Planung. Damit das
neue Modell überhaupt funktionieren kann. Und das ist gut so. Denn
was übereilte Reformen anrichten können, hat der allzu holprige Start
von G8 gezeigt.
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