(ots) - Im Kern von Politik
Ein haarsträubendes Ausmaß an Bestechlichkeit und das wirkungslose
Versickern von Hilfe - all dies kennzeichnet die Lage in Afghanistan,
seit sich auswärtige Mächte 2001 daran gemacht haben, diesen faktisch
zerfallenen Staat zu stabilisieren. Neu und niederschmetternd ist die
Erkenntnis: Deutsche verdienen an diesen Missständen prächtig mit.
Sage keiner, auf ein paar Tausend Euro komme es nicht mehr an, wo
schon Hunderte von Millionen verschoben wurden. Denn hier geht's um
den Kern von Politik. Zum einen, weil jeder deutsche
Entwicklungshilfe-Cent erst einmal von Arbeitnehmern, Konsumenten und
Unternehmen erwirtschaftet werden muss. Zum anderen, weil jeder Cent,
der nicht dort ankommt, wofür er gedacht ist, Verzögerung in der
wirtschaftlichen Stabilisierung eines der ärmsten Länder der Welt
bedeutet. Dort schlägt jede Verzögerung auf die Sicherheitslage
durch. Weil sie positive Erwartungen enttäuscht, weil sie
Abhängigkeiten schafft und erhält. Und so die auswärtigen Truppen -
darunter die Bundeswehr - unnötig lange in Afghanistan bindet und sie
wachsenden Risiken aussetzt.
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