(ots) - Zu den geplanten Änderungen des
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) nimmt die ABDA -
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Stellung:
Grundsätzlich begrüßt die Apothekerschaft, dass die bislang im
AMNOG vorgesehene Änderung der Vergütung des Pharmagroßhandels mit
dramatischen Belastungen für die Apotheken von rund 500 Millionen
Euro und einer Gefährdung der wohnortnahen, unabhängigen
Arzneimittelversorgung noch geändert werden soll. Allerdings bleibt
der Eindruck, dass es keine ausgeprägte Unterstützung für ein
zukunftsfestes System der Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln
aus Apotheken gibt.
Die Regierungsparteien und allen voran das
Bundesgesundheitsministerium nehmen vielen Apotheken mit dem AMNOG
die Luft zum Atmen und stellen damit die hohe Servicequalität in
Frage. Während eine unabhängige Schiedsstelle noch vor wenigen
Monaten die stark steigenden Belastungen für die Apotheken
anerkannte, soll dies nun Makulatur sein. So wird der Zwangsrabatt an
die Krankenkassen von 1,75 Euro auf 2,05 Euro angehoben - und dies
bei stagnierendem Honorar. Damit werden die Apotheken in den Jahren
2011 und 2012 mit rund 400 Millionen Euro zusätzlich belastet.
Ãœberdies sollen Apotheken auch in Zukunft das Insolvenzrisiko beim
Herstellerabschlag tragen. Hier wird mit Millionen jongliert, während
für diejenigen, die für die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln
verantwortlich sind, mehr als 10.000 Euro Rohertragsverlust das Ende
der heilberuflichen Existenz bedeuten können.
Die Apotheken sind bereit, finanziell Verantwortung im System zu
übernehmen. Dennoch muss klar sein, dass weder die Apotheken, noch
deren Mitarbeiter für die Situation der Krankenkassen auch nur
ansatzweise verantwortlich sind. Der Einsatz der hoch qualifizierten
Apothekenteams als integraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung
wird immer noch nicht hinreichend gewürdigt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken erwarten mehr
Fairness und mehr Zuverlässigkeit: Auf Apotheken entfallen nur 2,6
Prozent der GKV-Ausgaben. Rund 150.000 Menschen, 85 Prozent davon
Frauen, arbeiten in den rund 21.500 Apotheken. Sie sind das Rückgrat
für die Arzneimittelversorgung von täglich 4,1 Millionen Menschen.
Heute noch flächendeckend, an 365 Tagen im Jahr, nachts und an
Wochenenden.
Die Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de.
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