(ots) - Patienten unnötig verunsichert
Der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung hat
angekündigt, etliche Zahnmediziner würden ihren Patienten bis zum
Ende dieses Jahres keine Termine geben. Ein Hinweis, der so ärgerlich
ist wie Karies oder Parodontose. Die Bevölkerung wird damit unnötig
verunsichert. Zumal die Drohung verschlossener Praxistüren und leerer
Zahnarztstühle weder für die Mitglieder aller gesetzlichen Kassen
noch für jedes Bundesland zutrifft. In Niedersachsen beispielsweise
wird auch in den kommenden Wochen weiterhin gebohrt.
Die jedes Jahr wiederkehrende Klage der Funktionäre über eine zu
strikte Budgetierung ist in der Öffentlichkeit nicht zu vermitteln.
Zwar müssen die Zahnärzte stetig steigende Ausgaben für ihre Praxis
und ihr Personal aufbringen. Dennoch: Auf viele Patienten wirkt die
Kritik an zu knappen Geldmitteln wie ein Jammern auf hohem Niveau.
Und nur die wenigsten gesetzlich Versicherten werden Verständnis
dafür aufbringen, dass sie zwar höhere Beiträge für ihre
Krankenversicherung zahlen, aber trotzdem mit Einschränkungen rechnen
müssen.
Das für die Versorgung verfügbare Geld handeln die Zahnärzte mit
den gesetzlichen Kassen aus. Unter den Streitigkeiten über die
Vergütung sollten die Patienten nicht leiden müssen. Außerdem: Wenn
die Mediziner die strenge Budgetierung kritisieren, müssen sie
Alternativen nennen. Dadurch sollten aber die Kosten nicht aus dem
Ruder laufen.
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