Wo die Schweiz ganz Schweiz ist: Eidgenossen und Älpler feiern sich selbst.
(firmenpresse) - Wenn im Herbst das Vieh von den Almen herunter ist und im wintersicheren Stall steht, die Arbeit der Bergbauern für das Jahr getan ist, kommt der angenehme Teil des Jahres. Was stellt sich ein Ur-Schweizer unter einer zünftigen „After-work-party“ vor? Jodeln, Käse essen, Apfel-vom-Kopf-Schießen? Gar nicht so falsch. Älplerchilbi und Rütlischießen sind die beliebten Brauchtumsfeste rund um den Vierwaldstätter See.
10. November 2010: „Rütlischießen“ auf der berühmtesten Wiese der Schweiz
Das Rütli ist der wohl berühmteste Grasflecken der Schweiz. Auf der Bergwiese unterhalb von Seelisberg am Urner See (einem Teil des Vierwaldstätter Sees) wurde dem Nationalmythos zufolge im Jahr 1291 das „ewige Bündnis“ der Schweizer Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden geschlossen. Die Wiese gilt daher als „Wiege der Schweiz“. Mehr als 100 000 Menschen pilgern alljährlich zur Kultstätte der Eidgenossenschaft, die meisten am „Rütlitag“, der Bundesfeier am 1. August.
Aber auch das „Rütlischiessen“ lockt zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland auf die heilige Stätte mit dem grandiosen Ausblick auf Urner See und Schillerstein.
Traditionell laden am Mittwoch vor Martini die „vereinigten Rütlischützen“ der Vier Waldstätte ihre Schützenkameraden aus allen Kantonen zum Wettschießen um die „Bundesgabe“. Geschossen wird mit dem Gewehr auf eine Distanz von 300 Metern. Früher diente diese Übung der „Hebung der Wehrkaft“, heutzutage ist das Fest ein großes Freundschaftstreffen, zu dem alle schiessenden „Gastsektionen“ mit kulinarischen Spezialitäten ihrer Heimatkantone anreisen – von der Bernerplatte über die Schabzigerbötchen der Glarner bis zu heißen Maroni aus dem Tessin reicht das Speisenangebot. Hinterher schreitet so mancher Eidgenosse mit seligem Lächeln und auf etwas unsicheren Beinen von dannen.
Anreise
Das Rütli liegt leicht erhöht über dem Urnersee vis-à -vis von Brunnen. Das Rütli selber ist autofrei und ausschließlich zu Fuß oder per Schiff erreichbar.
Zu Fuß gelangt man in einer einstündigen Wanderung auf dem „Weg der Schweiz“ von Seelisberg aufs Rütli. Der Weg führt auf einem angenehmen Wanderweg bergabwärts.
Die meisten Besucherinnen und Besucher kommen indessen mit dem Schiff. Die kürzeste Überfahrt von Brunnen dauert zehn Minuten, die Schiffe verkehren regelmäßig.
Genaue Abfahrtszeiten sowie Informationen zu Rundfahrten finden Sie hier: http://www.schweizer-seen.ch/schifffahrt.html.
Älplerchilbi und Alpchäsmärcht
Ebenso tief kann ins Seelenleben der Schweizer blicken, wer eine „Älplerchilbi“ besucht. Bei dem Volksfest, das in zahlreichen Orten in den Kantonen Nid- und Obwalden, Uri und Schwyz gefeiert wird, dreht sich alles um das gelbe Gold der Bergbauern, den Schweizer Käse. Die „Älplerchilbi“ im Nidwalder Beckenried beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst, bei dem die Älpler, ihre Frauen und „Meitschi“ ihre prächtigen alten Trachten tragen. Danach geht die Gaudi weiter mit einem wilden Umzug der „Butzi“ oder Wildleute mit ihren archaischen Masken und Kostümen – Vorsicht vor dem Wildweib und seinem „wilden Mann“! Fahnenschwingen, Böllerschüsse, Jodeln und Alphornblasen: all das gehört zur Älplerchilbi in Beckenried. Dieses Spektakel – traditionell die letzte „Chilbi“ im Kanton Nidwalden – findet am zweiten Sonntag im November statt, dieses Jahr also am 14.11. Eine Woche später trifft sich Beckenried zum zweitägigen „Nidwaldner Alpchäs Märcht“ (20. und 21. November.) Liebevoll und appetitlich präsentieren die Bergbauern und Käsereien die Produkte der zurückliegenden Saison: Ein Erntedankfest der besonderen Art, bei dem es kaum jemand fertig bringen wird, ohne einen der duftenden Käselaibe im Gepäck wieder abzureisen.
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Oliver Weyl
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