(ots) - KOMMENTAR zu OBAMA
Ausgabe vom 04.11.2010 US-Präsident Barack Obama lamentiert nicht
wehleidig über seine schwere Wahlniederlage. Er ist vielmehr ein
Optimist, der selbst unter widrigen Umständen guter Dinge bleibt.
Dennoch kommt Obama nicht umhin, sich eine nüchterne und
selbstkritische Frage zu stellen: Wie konnte es bloß dazu kommen? Vor
zwei Jahren wurde er als der "schwarze Messias" gefeiert. Eine Art
Wunderheiler, der die Nation aus einer tiefen Rezession führend würde
und den weltweiten Ansehensverlust, den Amerika als Folge der Kriege
im Irak und Afghanistan erlitten hatte, reparieren wollte. Nun aber
wurden Dutzende seiner Parteikollegen regelrecht aus dem Amt
geschwemmt, und der Präsident steht ohne Mehrheit im Kongress da. Die
Republikaner machen keinen Hehl daraus, dass sie alles daran setzen
werden, auch seine Wiederwahl 2012 zu verhindern. Obama hat viel
erreicht, nämlich das Finanzsystem stabilisiert, eine
Gesundheitsreform durchgesetzt und das lädierte Image der USA
einigermaßen aufpoliert. Sein Fehler bestand darin, zu viel Hoffnung
geweckt zu haben, zu viel versprochen zu haben. Mehr als 15 Millionen
Amerikaner sind ohne Arbeit, die Wähler wollen deswegen erneut eine
Wende. Doch werden die Republikaner es besser machen? Wohl kaum. Denn
außer Steuersenkungen haben sie keine Rezepte parat. Zur Schaffung
von Millionen neuer Arbeitsplätze reicht das jedoch nicht.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218