(ots) - Unbehagen fliegt mit
Wie begehrte Trophäen stehen sie an normalen Tagen an den
Terminals der internationalen Großflughäfen wie Singapur Changi: die
Flugzeuge vom Typ Airbus A 380. An einem der weltweit modernsten
Drehkreuze der zivilen Luftfahrt drücken die doppelstöckigen Flieger
den Stolz von Gesellschaften wie Singapore Airlines, Emirates und
eben Qantas aus. Der sehr ernste Zwischenfall an einem Triebwerk
eines Riesen-Airbus von Qantas im indonesischen Luftraum hat die
allgemeine Bewunderung für den Super-Flieger schlagartig getrübt.
Beim Anblick des Brandspuren tragenden Antriebs ohne hintere
Abdeckung sind Passagiere schockiert und Ingenieure alarmiert.
Die erste Reaktion auf die Notlandung des größten
Passagierflugzeugs der Welt fällt genau richtig aus: Qantas, die
sicherste Fluggesellschaft überhaupt, lässt keinen A 380 mehr
abheben, solange die Panne nicht aufgeklärt ist. Spezialisten des
Motorenherstellers Rolls-Royce und Fachleute von Airbus werden
zusammen mit den Australiern herausfinden, warum ein Triebwerk eines
zwei Jahre alten Jets Feuer fängt und Trümmerteile auf einer Insel
einschlagen. Liegt ein Konstruktionsfehler oder ein Fall mangelhafter
Wartung vor? Beides wäre unverantwortlich; für Schuldzuweisungen ist
es aber zu früh.
Was sich allerdings schon jetzt bestätigt hat, ist ein diffuses
Unbehagen. Alle in der Luftfahrtbranche wissen, dass beim A 380 die
physikalischen Grenzen ausgereizt wurden. Noch muss sich der
europäische Gigant in der Luft bewähren.
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