(ots) - Zugespitzte Lage
Möglicherweise ist der Rückzug der BayernLB aus den
Fusionsgesprächen mit der WestLB nur Taktik. Die Münchner wissen,
dass die WestLB finanziell ruiniert ist. Zudem arbeitet die Zeit
gegen die Düsseldorfer. Bis 2011 muss ein Eignerwechsel her. So
wollen es die EU-Wettbewerbshüter.
Gegen reine Taktik spricht aber, dass die BayernLB selbst
angeschlagen ist. Sie hat sich in der Finanzkrise verzockt. So wie
die WestLB, die aber auch vorher schon durch unverantwortliche
Spekulationen in Schieflage geraten war. Wahrscheinlicher ist daher,
dass die bayerische Absage endgültig ist. Für die WestLB spitzt sich
die Lage zu. Kann sie bis 2011 nicht fusionieren oder findet sich
kein privater Käufer, wird die Bank abgewickelt. Für die rund 5000
Mitarbeiter wäre das tragisch. Für den Steuerzahler ein Gewinn.
Die WestLB ist ein besonders krasser Fall von Versagen einer
Staatsbank. Die Bürger mussten Milliarden berappen. Ohnehin ist
unverständlich, weshalb sich Deutschland noch immer ein dichtes
Geflecht aus Landesbanken leistet. Zumal es gerade dieser
Banken-Sektor war, der in der Krise versagt hat. Zu Recht hebt
Brüssel hier den Finger. So könnte das Platzen der Fusion eine
merkwürdige Pointe haben: Die BayernLB hat möglicherweise zum Lichten
des Dickichts beigetragen. Ausgerechnet eine Bank, die selbst
Milliarden an Steuerhilfen kassiert hat.
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