(ots) - Kalt erwischt
Aktionspläne, Arbeitsgruppen, Maßnahmenpakete. Der Aktionismus der
Bundesregierung verrät vor allem eines: Die Sicherheitslücken im
Frachtverkehr haben Deutschland und Europa kalt erwischt.
Aufgeschreckt durch die vereitelten Attacken mit Paketbomben,
suchen die Verantwortlichen nach Mitteln und Wegen, um Schlupflöcher
für Terroristen zu schließen. Was Tatkraft demonstrieren soll,
bewirkt aber eher das Gegenteil. Die kurzatmige politische Debatte
offenbart die momentane Ratlosigkeit von Berlin bis Brüssel.
Die Wahrheit ist: Es gibt kein Patentrezept für mehr Sicherheit am
Himmel, das sich von heute auf morgen umsetzen lässt. Das ist
beunruhigend, darf deshalb aber nicht verschwiegen werden. Gesucht
wird ein schwieriger Kompromiss, der einen sicheren und zugleich
flüssigen Warenverkehr garantiert. Flächendeckende Kontrollen per
Hand oder Maschine scheiden dabei im globalen Termingeschäft mit der
Luftfracht aus.
Es kann also nur darum gehen, die Schlupflöcher möglichst klein zu
halten. Erste Antworten zeichnen sich immerhin ab. Gefragt sind in
erster Linie weiterentwickelte Scanner. Die setzt auch Israel mit
Erfolg ein, um neuartige Sprengstoffe in Fracht oder Gepäck möglichst
zuverlässig aufzuspüren.
Hinzu kommen müssen schärfere Sicherheitsauflagen für
Frachtunternehmen und Flughäfen, die regelmäßig und unangemeldet von
den Behörden zu kontrollieren sind. Das gilt insbesondere in
Risikoländern wie Jemen, Afghanistan oder Pakistan.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207