PresseKat - DSAG-Vorstand verpfeift Mitglieder an SAP

DSAG-Vorstand verpfeift Mitglieder an SAP

ID: 292230

DSAG und SAP wollen noch näher zusammenrücken

(firmenpresse) - Aachen, 10.11.2010 - Verkauft und verraten fühlen sich viele DSAG-Mitglieder. Anlässlich der stattgefundenen Hauptversammlung von DSAG e.V./GmbH versuchte der Vorstand, einen Persil- und Freifahrtsschein für die intime Informationsweitergabe an SAP zu erhalten.

Für SAP könnte es der ganz große Marketingerfolg werden, wenn die DSAG ihre Archive und Umfragewerte zur Verfügung stellt. Bislang gibt SAP für das enorm wichtige Wissen über die Bestandskundschaft mehrere Millionen pro Jahr aus. Der Weg über Marktforscher und Analysten ist nicht nur teuer, sondern auch beschwerlich und nur gelegentlich von Erfolg gekrönt. Sollte der Schulterschluss zwischen DSAG-Vorstand und SAP gelingen, könnte sich der Walldorfer ERP-Weltmarktführer viel Geld sparen - und der Vorstand der DSAG wäre die mächtigste Geheimloge in der SAP-Community. SAP hätte dann Zugriff auf die Umfrageergebnisse des Vereins, und abrechnen könnte man über die Konten der DSAG GmbH.

Seit dem Antritt von Professor Liebstückel als DSAG-Vorstandsvorsitzender pflegt der Verein eine verschwiegene Amtsführung. Einfache Vereinsmitglieder haben kaum eine Chance zu erfahren, was mit ihrem Wissen passiert. Treffen zwischen den Vorständen der DSAG und SAP werden immer wieder als Beweis für die kritisch-konstruktive Zusammenarbeit publiziert, über die Inhalte wird eisern geschwiegen. "Die Vereinsführung bemüht sich zu betonen, dass dieses intime Vertrauensverhältnis letztendlich nur dem Basismitglied zugute kommt", erläutert Peter Färbinger, zentraler Kommunikator (http://www.e-3.de) in der deutschsprachigen SAP Anwender-Szene. "Überprüfen lässt sich diese Aussage jedoch kaum." Laut Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware und Experte in Sachen SAP-Lizenzen, muss bspw. hinterfragt werden, warum es bis heute keinen dedizierten Arbeitskreis zum Thema SAP-Lizenzen gibt. Ein Gerücht besagt, dass bei einem der zahlreichen SAP/DSAG-Vorstandstreffen SAP unmissverständlich zum Ausdruck brachte, dass man einen solchen Arbeitskreis bei der DSAG nicht wünscht.





DSAG wiegelt eigene Mitglieder gegen sich auf

Regelmäßig führt die Vereinsleitung Befragungen durch, um die Trends und die Stimmung in der SAP-Community zu erfassen. Offiziell wird immer der Eindruck vermittelt, dass die Ergebnisse nur für die interne Vereinsarbeit und Vorbereitung von Veranstaltungen und Arbeitskreissitzungen verwendet werden. Bereits vor Jahren konnte das E-3 Magazin beobachten, dass Ergebnisse von internen Umfragen der SAP frei Haus geliefert wurden. "Damit positioniert sich die DSAG nicht nur gegen Marktforscher und Analysten, sondern verrät gleichzeitig die eigene Basis", so Färbinger.

Offensichtlich ist man sich dieses unrechtmäßigen Vorgehens bewusst. Anlässlich der Vereinshauptversammlung im September dieses Jahres in Nürnberg versuchte man, das Vorgehen offiziell durch die Mitglieder genehmigen zu lassen. Es kam während der Vollversammlung zum Eklat. Die Mitglieder verwehrten dem Vorstand die Gefolgschaft und einige kündigten Konsequenzen an. Letztendlich geht es um das Intellectual Property der Vereinsmitglieder. In der Vereinssitzung wurden auch Stimmen laut, dass es bei einer Weitergabe der Arbeitsergebnisse einigen Unternehmen aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich wäre, DSAG-Mitglied zu bleiben.

Sind DSAG-Mitglieder machtlos gegen ihren Vorstand?

Die Diskussion über das Thema Intellectual Property gab es in der Community bereits vor zwei Jahren, als SAP im Rahmen des Enterprise Supports von den Bestandskunden eine Offenlegung sämtlicher ERP-Geschäftsprozesse verlangte. Bereits damals reagierten die Betroffenen sehr besorgt. Nun versucht es SAP offensichtlich über den DSAG-Vorstand, um an intime Informationen der eigenen Bestandskundenschaft zu gelangen. Welchen Vorteil sich der DSAG-Vorstand von diesem Vorgehen erhofft, konnte in der Vollversammlung nicht geklärt werden. Vorerst läuft die Diskussion auf einer juristischen Ebene: Braucht der Vorstand überhaupt die Zustimmung der Vereinsmitglieder, um interne Informationen an Dritte weiterzugeben? Moralisch scheint sich der DSAG-Vorstand an die Unmutsäußerungen seiner Basis gebunden zu fühlen, in der Praxis wird der freie Informationsfluss zwischen den SAP- und DSAG-Vorständen, wie in der Vergangenheit auch, ungehindert fließen. Färbingers trauriges Resümee: "Das berechtigte Aufbegehren der Vereinsbasis bei der Vollversammlung in Nürnberg wird wohl ein Sturm im Wasserglas bleiben."

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