(ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, gab es im Jahr 2009 in Deutschland 2 313 Unfälle mit
wassergefährdenden Stoffen. Dies waren 5% mehr als im Vorjahr (+ 110
Unfälle). Dabei wurden insgesamt 7,1 Millionen Liter
wassergefährdende Stoffe freigesetzt - dies entspricht dem Inhalt von
circa 280 Tanklastzügen. Gegenüber dem Jahr 2008 ist das ein Rückgang
um 18,5 Millionen Tonnen. Damals gab es einen einzelnen großen
Unfall, bei dem allein etwa 19 Millionen Liter Kalilauge freigesetzt
worden waren.
Zwei Drittel der im Jahr 2009 freigesetzten Menge konnten durch
Umpumpen oder Umladen in andere Behälter oder Einbringen von Sperren
in Gewässern zurückgewonnen werden. Das übrige Drittel (gut 2,3
Millionen Liter) belastete hingegen unmittelbar die Umwelt. Das
führte hauptsächlich zu Verunreinigungen des Bodens und teilweise zu
Mehrfachbelastungen des Wasserhaushaltes, weil gleichzeitig
Kanalnetze und Oberflächengewässer verschmutzt wurden.
Knapp 64% der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen (1 477)
ereigneten sich beim Transport. Dabei wurden 0,7 Millionen Liter
Schadstoffe freigesetzt. 92,9% der Transportunfälle geschahen bei der
Beförderung mit Straßenfahrzeugen, 6,7% bei Schiffs- und
Eisenbahntransporten.
836 Unfälle ereigneten sich beim Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen in gewerblichen und privaten Anlagen - gegenüber 2008 ist das
ein Anstieg um 14% (+ 102 Unfälle). Die dabei freigesetzte Menge an
Schadstoffen (6,3 Millionen Liter) ist mit dem Vorjahr wegen des
damaligen Kalilauge-Unfalls nur bedingt vergleichbar. Mit 5,2
Millionen Liter hatten im Jahr 2009 Jauche, Gülle und
Silagesickersaft den weitaus größten Anteil an den freigesetzten
Stoffen in Anlagen insgesamt.
Weiterführende Ergebnisse und Informationen, unter anderem zur
Definition von wassergefährdenden Stoffen und zu deren
Klassifizierung enthält die Fachserie 19 Reihe 2.3, die kostenfrei
über den Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes
(www.destatis.de/publikationen) heruntergeladen werden kann.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.
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Zweigstelle Bonn, Hannelore Scherff, Telefon: (0611) 75-8211,
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