(ots) - 11. November 2010 - Für über 50 Prozent der
Deutschen stellt der Papst keine moralische Instanz dar, an der man
sich orientieren sollte. Das hat eine Umfrage unter 1.000 Erwachsenen
ergeben, die das Wissensmagazin P.M. PERSPEKTIVE für die aktuelle
Ausgabe "Vatikan" (04/2010 ab morgen im Handel) in Auftrag gegeben
hatte. Gefragt wurde nach den Einstellungen zum Christentum und zu
Papst Benedikt XVI.
Nur jeder zweite Katholik sieht im Papst eine moralische Instanz
Für das Oberhaupt der katholischen Kirche dürfte besonders
schmerzlich sein, dass sich sogar von den Katholiken nur jeder zweite
am Urteil des Papstes orientieren mag, wenn es um Fragen der Moral
und Ethik geht. Insgesamt gibt mehr als die Hälfte aller Befragten
(59 %) an, dass der Papst für sie eher nicht, oder auf keinen Fall
eine moralische Instanz sei, die Orientierung biete. Im Osten fällt
die Ablehnung noch stärker aus als im Westen: Während für 56 Prozent
der Befragten in den alten Bundesländern der Papst kein Vorbild
darstellt, so gilt dies in den neuen Bundesländern sogar für mehr als
zwei Drittel der Befragten (68 %). Deutschlandweit orientiert sich
lediglich jeder sechste Befragte (16 %) in Moralfragen ganz sicher am
Papst, weitere 17 Prozent bejahen dies mit einem einschränkenden
"vielleicht". Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern:
Allgemein bekennen sich mehr Männer in Deutschland zum katholischen
Kirchenoberhaupt. Bei einem Fünftel aller befragten Männer (20 %) ist
der Papst auf jeden Fall eine moralische Instanz, während es bei den
Frauen nur 13 Prozent sind.
Christliche Werte stehen in Deutschland hoch im Kurs
Während der Papst bei den Deutschen eher schlecht weg kommt, sehen
sie das Christentum an sich mehrheitlich positiv: Zwei Drittel der
Befragten (66 %) befürworten, dass christliche Werte in der deutschen
Gesellschaft zukünftig eine größere Rolle spielen sollen. Diese
Zustimmung steigt mit dem Alter: So sprechen sich nur 21 Prozent der
18- bis 29-Jährigen ganz sicher für einen höheren Stellwert
christlicher Werte aus, bei den über 65-Jährigen mehr als doppelt so
viele, nämlich 53 Prozent. Evangelische und katholische
Konfessionsangehörige unterscheiden sich in dieser Frage nicht:
Jeweils jeder Zweite von ihnen spricht sich sicher für eine stärkere
Betonung christlicher Werte aus.
Mehr zu den Ergebnissen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe
"Vatikan" des Wissensmagazins P.M. PERSPEKTIVE (04/2010).
Zur Umfrage:
Repräsentative Befragung von 1.002 Personen in Deutschland, ab 18
Jahren. Befragungszeitraum: 15. bis 21. September 2010, Institut:
mindline media
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Simone Lönker
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