(fet) – Immer häufiger berichten Studien, dass ein hoher Blutzuckerspiegel das Risiko für die Entstehung von Krebserkrankungen bei Typ-2-Diabetikern und adipösen Menschen erhöht. In einer kürzlich erschienenen Untersuchung aus Schweden zeigte sich, dass dieser Zusammenhang zudem bei Gesunden mit einem normalen Körpergewicht auftreten kann.
(firmenpresse) - Hyperglykämie zeichnet sich durch einen abnorm hohen Glucosespiegel im Blut aus. Bisher ließ sich nur für Diabetiker ein erhöhtes Krebsrisiko, bedingt durch den hohen Blutzuckerspiegel, beobachten (2,3). Den Aussagen des Wissenschaftlers Stattin des Universitätsklinikums Umea in Schweden zufolge besteht allerdings generell eine Verbindung zwischen hyperglykämischen Zuständen und einem möglichen Risiko für Krebserkrankungen. In der zwanzig Jahre andauernden schwedischen Studie, die 35.362 Frauen und 33.424 Männer umfasste, zeigte sich erstmalig, dass das Gesamtkrebsrisiko bei einem hohen Blutzuckerspiegel von Nichtdiabetikern oder normalgewichtigen Personen steigt. Dies scheint vor allem auf Frauen zuzutreffen. Zusätzlich wiesen Frauen mit hohen Blutzuckerspiegeln ein deutlich erhöhtes Risiko für Brustkrebs auf. Bei Männern dagegen ließ sich die Signifikanz in Bezug auf das Gesamtkrebsrisiko nicht feststellen. Lediglich bei bestimmten Krebsarten, wie Bauchspeicheldrüsen- oder Prostatatumoren, traf dies zu.
Die Resultate sind zudem unabhängig vom Body Mass Index, da die Anzahl der Personen mit hyperglykämischen Zuständen, nicht wie angenommen am größten bei Adipösen war, sondern bei denen, die lediglich leicht übergewichtig waren oder ein normales Körpergewicht hatten (1).
Aufgrund der großen Verzehrsmengen leicht verwertbarer Kohlenhydrate wie zum Beispiel in Süßigkeiten und Süßgetränken empfehlen die Wissenschaftler eine Ernährungsweise, welche die Glucosespiegel im Blut nach der Nahrungsaufnahme niedrig hält. Kohlenhydrate sind in Form von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten sowie Obst zu verzehren. Solch eine Ernährung reduziert das Gesamtkrebsrisiko nicht nur bei Übergewichtigen oder Adipösen, sondern auch bei Personen mit normalem Körpergewicht. 2.188 Zeichen
Redaktion: Marco Wenning
Literatur:
(1)Stattin P, Björ O, Ferrari P: Prospective study of hyperglycemia and cancer risk. Diabetes Care 30:561-567. 2007
(2)Strickler HD, Wylie-Rosett J, Rohan T: The relation of type 2 diabetes and cancer. Diabetes Technol Ther 3:263-274. 2001
(3)Levine W, Dyer AR, Shekelle RB: Post-load plasma glucose and cancer mortality in middle-aged men and women: 12-year follow-up findings of the Chicago Heart Association Detection Project in Industry. Am J Epidemiol 131:254-262. 1990
Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Ernährungssituation in Deutschland im Hinblick auf die Ernährungstherapie und Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen analysiert und bestrebt ist, diese mit geeigneten Methoden fächerübergreifend zu verbessern.
Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.
Frau Anja Baustian
Mariahilfstr. 9
52062 Aachen
Tel.: 0241 - 96 10 30
Fax.: 0241 - 96 10 322
presse(at)fet-ev.eu
http://www.fet-ev.eu