(ots) - Aussicht auf Erfolg
Es ist ein Teilerfolg der Vernunft über Terror, Hass und Gewalt.
Die politischen Eliten des zersplitterten Nachkriegs-Irak haben lange
gebraucht, aber acht Monate nach der Wahl doch noch verstanden: In
Bagdad gibt es zu einer Regierung der Einheit aus Kurden, Sunniten
und Schiiten keine Alternative. Dieses Bündnis wird zwar kein
einfaches, da die Machtinteressen auseinandergehen. Es hat jedoch
Aussicht auf Erfolg.
Dafür spricht die personelle Kontinuität: Sowohl Ministerpräsident
Maliki von einem gemäßigten Schiiten-Bündnis als auch Präsident
Talabani von den Kurden stehen vor ihrer Wiederwahl. Beide haben in
den Jahren des Bürgerkrieges und der Terrorwelle der Kaida die Nerven
bewahrt, den Aufbau der Sicherheitskräfte forciert und einen
Zusammenbruch des Irak verhindert. Dazu kehrt Allawi ins Machtzentrum
zurück. Der ehemalige Übergangspremier war der eigentliche Sieger der
Parlamentswahl. Der national gesinnte Säkularist wird von den USA und
von Saudi-Arabien unterstützt. Ihm ist zuzutrauen, dass er den
Einfluss des Iran und schiitischer Radikaler in Bagdad zurückdrängen
wird.
Es ist nicht auszuschließen, dass sich die demokratischen Elemente
nach dem Sturz des Diktators Hussein verfestigen. Wichtig wird sein,
dass die Regierung die Probleme der Bevölkerung angeht bei Arbeit,
Bildung, Strom und im Krankenwesen. Maliki wird angesichts der
Herausforderungen über sich hinauswachsen müssen.
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