(ots) - Mehr als 24.000 Brandgänse zählten Urlauber und
Anwohner von März bis Oktober an der Wattenmeer-Küste und den
Nordsee-Inseln und meldeten diese dem NABU. Der NABU hatte die
Zählaktion in diesem Jahr erstmals ins Leben gerufen, da die Zahl der
auffälligen Wattvögel in den vergangenen Jahren abgenommen hat.
Insgesamt gingen über 400 Meldungen aus dem gesamten deutschen
Wattenmeerraum beim Michael-Otto-Institut im NABU ein, so dass die
Wissenschaftler einen guten Überblick über das Vorkommen des
Wattvogels bekommen haben. "Die meisten Brandgänse wurden mit rund
16.000 Tieren in Schleswig-Holstein und mit fast 8.000 Vögeln in
Niedersachsen gemeldet", kommentierte NABU-Wattenmeerexperte Dominic
Cimiotti die Ergebnisse.
Zwar wurden in Schleswig-Holstein die meisten Brandgänse gezählt,
eine besondere Verantwortung als Brutgebiet für die bunten Gänse
trägt jedoch das Nachbarland Niedersachsen. Dies gilt besonders für
die ostfriesischen Inseln, wo rund ein Drittel aller Küken entdeckt
wurde. "Die größere Zahl der Brandgänse, die aus Schleswig-Holstein
gemeldet wurden, geht vor allem auf Trupps außerhalb der Brutzeit
zurück. Von den insgesamt 490 gezählten Küken stammen 307 aus
Niedersachsen", so Cimiotti. Spannend für den NABU sind für vor allem
die Meldungen von Küken und flügge gewordenen Jungvögeln. Demnach war
2010 offenbar ein gutes Brutjahr für die Brandgans. Um die
vorliegenden Daten abzusichern und den Bruterfolg mehrerer Jahre
vergleichen zu können, soll die Aktion 2011 wiederholt werden.
Das Wattenmeer ist mit 10.000 Quadratkilometern die größte
zusammenhängende Wattlandschaft der Welt und bietet Nahrung und
Lebensraum für mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten. Fast alle
nordwesteuropäischen Brandgänse, bis zu 200.000 Tiere, treffen sich
im Spätsommer zum Mausern im Wattenmeer, wo auch ein Großteil der
europäischen Brandgänse brütet. Das mit Abstand wichtigste
Mausergebiet befindet sich auf schleswig-holsteinischer Seite im
Bereich der Elbmündung. Je nach Witterung ziehen die Vögel im Winter
Richtung Westeuropa oder überwintern in Deutschland. Daher sind auch
zu dieser Jahreszeit noch viele Brandgänse in großen Trupps im
Wattenmeer zu finden.
Eine Karte mit allen Ergebnissen der Brandganszählung gibt es
unter www.NABU.de/brandgans Pressefotos zur Brandgans gibt es unter
www.nabu.de/presse/fotos/
Originaltext vom NABU
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500, Telefax: 0
30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse(at)NABU.de
Pressekontakt:
Dominic Cimiotti, NABU-Wattenmeerexperte, Tel. 04885-570.